Keiner der in den letzten Jahren auf dem Filmfestival Ludwigshafen vorgeführten TATORTe wurde mit dem bekannten Vorspann gezeigt. Stattdessen steigt der Zuschauer immer gleich ins erste Bild ein. Warum lassen Sie dieses populäre Markenzeichen weg?
Kötz: Das ist der gleiche Ansatz. Zu allererst gilt: es ist ein Film. Und danach kann man gerne stauend feststellen, dass es ein TATORT war – im übrigen verschweigen wir das ja auch nicht. Aber: es gibt eben auch viele weniger gute TATORTe und deswegen ist es auch unser Anliegen auf dem Festival, die gelungenen TATORT-Beispiele zu zeigen und auf sie hinzuweisen.
Ich will deutlich sagen: Die Idee des TATORT an sich - erfunden im WDR in den 1970ern Jahren - ist ein tolles Konzept, weil es das föderale System der ARD aufgegriffen hat und gleichzeitig eine Serie wurde , die den Zeitgeist spiegelt und die aktuellen Fragen um gesellschaftliche Probleme verhandelt.
Es wird jetzt leider immer mehr von vielen aktuellen TATORT-Filmen konterkariert, das finde ich ein bisschen schade. Auch wenn ich den einen oder anderen von eben diesen Filmen ganz toll fand, finde ich es eigentlich die falsche Richtung. Politische Fragen in TATORT-Form zu bewegen, finde ich eine großartige Idee.