Quantitative & qualitative Analyse der Folgen
Bei der quantitativen Analyse wurde sehr gewissenhaft und detailliert vorgegangen. So wurden etwa sekundengenau die Dialoge mit Wirtschaftsbezug gezählt und verglichen, die quantitative Verteilung der gezeigten Wirtschaftslocations in über 80 Kategorien vom Großraumbüro bis zur Würstchenbude aufgeschlüsselt und alle gezeigten Unternehmen nach Größe und Wirtschaftszweig eingeordnet. Wenngleich der umfangreiche quantitative Teil für nicht-wissenschaftliche Leser etwas langatmig erscheint, sind doch viele interessante Statistiken darunter.
Für die folgende qualitative Analyse wurden die sechs TATORT-Folgen mit dem größten Wirtschaftsbezug genauer untersucht. Dies sind die Folgen Tod einer Heuschrecke, Kassensturz, Die Anwältin, Unter Druck, Im Visier und Schweinegeld. Zu jeder Folge gibt es eine ausführliche Inhaltsbeschreibung sowie ausgewählte Zitate mit Wirtschaftsbezug. Die Folgen wurden auf ihren Realitätsgrad überprüft, was mithilfe von Experten aus den jeweiligen Wirtschaftszweigen geschah. In einem zweiten Schritt wurde das Framing betrachtet, also die Frage, ob die Wirtschaftselemente auf eine bestimmte Art und Weise dargestellt werden - ob positiv, negativ, klischeebeladen oder eindimensional. Im Anschluss wird nach möglichen Gründen für diese Darstellungsformen gesucht. Dazu wurden die Macher der jeweiligen Folgen wie Drehbuchautoren, Redakteure und Produzenten befragt. Hier gibt es einige interessante Einblicke, dieser Teil hätte aber gerne umfangreicher ausfallen dürfen.