Der Berliner Autor Sascha Arango sorgte mit dem Drehbuch zur Lena Odenthal-Folge Der kalte Tod für ein absolutes Glanzlicht unter den TATORT-Episoden aus Ludwigshafen. Dass der damals zuständige SWF-Redakteur Ulrich Herrmann anfangs jedoch gar nicht von der Idee zu diesem Film begeistert gewesen ist, davon zeugt eine kleine Anekdote, auf die Arango und Herrmann während des Interviews zu sprechen kommen.
Demzufolge habe Arango, nachdem sich Herrmann kritisch zu dessen Exposé geäußert habe, wütend zu Herrmann gesagt, er solle doch seine eigene Geschichte schreiben, worauf dieser schreiend entgegnet hatte: "Lern du, wie's geht!". Glücklicherweise sind sich Herrmann und Arango letztendlich doch noch einig geworden und haben mit der Folge Der kalte Tod eines der ganz großen TATORT-Highlights beschert. Es ist die Geschichte eines Pathologen, der seine Geliebte aus Eifersucht tötet, seziert und in Einmachgläsern weltweit entsorgt und als Anschauungs- und Lehrmaterial verschickt.
"Ich möchte unbedingt wieder zu dieser Erzählweise zurückkehren."
Seine Intention für diese Folge beschreibt Arango folgendermaßen: "(Es ist) ein Krimi mit offen geführtem Täter. Ich wollte mich auf den Pathologen und die Kommissarin konzentrieren. Ihre Aufgabe ist es, ihn und keinen anderen zu überführen. Er sagt: 'Mein Gebiet ist der Tod. Ihres ist das Böse. Lassen Sie uns zusammenarbeiten. Machen Sie Ihre Arbeit. Ich schaue Ihnen dabei zu.' (...) Beim 'Kalten Tod' ist sie (die Täterfigur, C.R.) von Anfang an bekannt. Die Frage ist hier nicht: 'Hat er es getan?' Sondern: 'Wie ist er? Warum hat er es getan? Schafft sie es, ihn zu besiegen?' Ich möchte unbedingt wieder zu dieser Erzählweise zurückkehren."
Christian Rohm