Architektur Undercover
Der TATORT ist die älteste Krimireihe im deutschen Fernsehen und wurde seit 1970 mehr als 850 Mal ausgestrahlt. Jeden Sonntag um 20.15 Uhr erwarten mehr als 8 Millionen Zuschauer in ihren heimischen Wohnzimmern gespannt die Aufklärung neuer Verbrechen. Das Buch Schauplatz Tatort – Die Architektur, der Film und der Tod nimmt erstmals die Architektur in der ARD-Kultreihe ins Visier und wagt einen Blick hinter die Kulissen.
Welche Rolle spielen die dargestellten Gebäude in konkreten TATORT-Episoden, was verrät uns die Architektur über die dargestellten Charaktere und damit stellvertretend über die Gesellschaft? Untersucht wird hierbei vor allem die Wirkung der Architektur in der Serie, ihr erzählerischer Effekt auf den Zuschauer. Warum wohnen so beispielsweise die Täter meist in modernistischen Villen, die Guten hingegen in wild zusammengestückelten, aber sympathisch wirkenden Vorstadthäuschen?
Alle TATORT-Teams werden detailliert vorgestellt, der Leser erfährt, wie die Kommissare wohnen und arbeiten. Auch sogenannte „Häuser undercover“ werden entlarvt, eigentliche Funktionen der im TATORT dargestellten Architektur aufgezeigt. Das zweite große Thema des Buches sind die Städte, in denen die verschiedenen TATORT-Reihen gedreht werden. Welche Rollen nehmen sie ein, wie genau nutzt die Serie die Städte, in denen sie spielt?
Der TATORT fängt den urbanen Raum ein wie kaum ein anderes Medium seiner Art und wird so zum spannenden Zeitzeugen des Strukturwandels. Durch Interviews mit unterschiedlichen Akteuren wie Regisseur Dominik Graf, Schauspieler Andreas Hoppe alias Kommissar Mario Kopper oder Joe Bauch, der den Gerichtsmediziner Joseph Roth spielt, erhält der Leser spannende Einblicke in die Architektur als Stilmittel. So schafft es einen völlig neuen Zugang zur Kult-Serie und begeistert nicht nur eingefleischte TATORT-Fans.