Täter, Opfer und Ermittler im TATORT-Vorspann
Im Vorspann ist das klare Helle des Auges und eine panische Flucht im Dunklen gegenübergestellt, die Ermittler und Täter darstellen sollen. Das Opfer ist höchstens zu erahnen - in den Händen und der Lettenmeyerschen Abwehrhaltung. Der Vorspann nimmt den Fernsehzuschauer durch das Auge im Fadenkreuz und alle anderen shots ins Visier - und hat darin ein bekanntes Vorbild aus dem Kino, den Vorspann zu den Agentenfilmen von "James Bond". Dort ist es der Schattenriß eines Mannes, der durch den Schnappverschluß eines Kameraobjektivs auf den Zuschauer vor der Leinwand schießt.
Äußerst beliebtes Filmchen
Selbstmurmelnd ist der Vorspann auch bei Fans und Zuschauern besonders beliebt - viele wollen ihn als Einzelfilm irgendwo herunterladen, für andere löst er ausgesprochen feinsinnige Diskussionen aus, sie beobachten ihn offensichtlich sehr genau. So werden auch an den tatort-fundus immer wieder Fragen gerichtet, welches System oder Prinzip dahinterstecke, dass beispielsweise bei manchen Vorspann-Versionen mal drei, mal fünf Ringe im Fadenkreuz zu sehen sind. Und warum die Farben wechseln - mal beginne der Vorspann mit einem roten, mal mit einem blauen Bild?
Fragen, welche die TATORT-Welt offenbar bewegt - und auf die es bisher keine offizielle Antwort gibt. Vermutlich gibt es überhaupt kein System dabei, als die Sender das Signet vor den fertigen Film bauen.
Es zeigt aber eins: auch wenn der TATORT-Vorspann-Film, das Markenzeichen der Krimireihe im Kern unverändert blieb, wurde er jedoch geringfügig, ja fast unmerklich, verändert bzw. modifiziert.
Francois Werner