Windelweich sei das englische Wort "Copyright", keiner hätte es ihm wirklich erklären können - und deshalb wurde der TATORT umbenannt: so zitiert das MDR-Magazin "mittendrin" den verantwortlichen TATORT-Redakteur Sven Döbler vom Leipziger Sender. Neuer Titel: "Racheengel". Wichtig ist Döbler, dass ?...sich die Zuschauer beim Titel sofort etwas drunter vorstellen können", rechtfertigt sich der Redakteur. Schon 2005 war der "Rache-Engel" auf Sendung gegangen - für den Saarländischen Rundfunk, der so den Abschiedsfall seines baguettefreundlichen Fahrradfahrers Palu nannte und ihn damit unsanft in den Ruhestand schickte.
Doppelte Titel - beim TATORT jetzt immer öfter?!
Beim Redakteur Döbler selbst per Mail Ende März 2007 nachgefragt, erklärt er dem tatort-fundus: "Den Titel "Racheengel" finden wir einfach passender zum fertigen Film. Um Erlaubnis haben wir niemanden gefragt, ich weiß auch von keinen Vorgaben und es ist ja kein Titel für einen Einzelfilm, der auch noch eventuell rechtlich geschützt wäre, sondern "nur" ein Titel für einen Film der TATORT-Reihe. Außerdem unterscheidet er sich von dem anderen Titel durch den Bindestrich."
Mit dieser Antwort werden die Konfusionen um die doppelten Titel geringfügig größer: 2004 erklärte eine Redakteurin dem tatort-fundus gegenüber, dass doppelte Titel nur in Ausnahmefällen "erlaubt" sein; dann, wenn es wirklich ein sehr passender Titel für den Film sei. 2004 produzierte der HR einen TATORT mit einem Titel, den schon ein anderer Film trägt "Herzversagen". Das erste "Herzversagen" lief 1989 beim Saarländischen Rundfunk. Der HR habe deshalb beim SR angefragt, ob es okay sei, diesen Titel erneut zu nutzen. Offensichtlich sind die Folgentitel des Saarländischen Rundfunks besonders beliebt, denn nun hat der Mitteldeutsche Rundfunk schon wieder einen Titel dieses Senders benutzt und ihn damit zweimalig in der Gemeinschaftsproduktion TATORT gemacht. Kein Weltuntergang, aber phantasielos