Am Anfang ist es Paula Ringelhahn, die Felix Voss aufbauen muss. Der zugezogene Ermittler scheint zwar endlich angekommen in Nürnberg - die erste Szene zeigt ihn alkoholisiert-euphorisch bei der Einweihungsfeier in seiner neuen Wohnung. Nach der Inspektion des Horror-Tatorts - die Opfer wurden mit Eisenstangen quasi zermatscht - fragt sich Voss stark ernüchtert nach der Sinnhaftigkeit seines Tuns. Andere Berufe, so der Ermittler, suchten nach dem Schönen, wollten die Welt verbessern. Kommissare hingegen liefen dem Schlechten und Bösen hinterher, sperrten es weg, warteten auf das nächste Übel und würden irgendwann mit kurzem Händedruck in den Ruhestand verabschiedet. Und davor? Ein ewiger Kreislauf aus Naherfahrungen menschlicher Abgründe. Kein schönes Leben.
Später dann, als Ringelhahn vom Tode ihres Kollegen und wohl ehemaligen Liebhabers stark angegriffen scheint, ist es Voss, der emotional in die Offensive geht. In mehreren auf sehr böse Art witzigen, voller Esprit geschriebenen und gespielten Verhörszenen wird Kommissar Felix Voss wieder ein wenig zur Kultfigur Gisbert Engelhardt. Jene subversiv komische und verstörende Nervensäge, die Fabian Hinrichs 2013 in einer Gastrolle der Münchener TATORT-Folge "Der tiefe Schlaf" jene Fanschar einbrachte, die wohl später zu seiner TATORT-Existenz in Franken führte.