"Das Timing und die Chemie zwischen den beiden, der Rhythmus in ihren Dialogen, sind zu einem Ballett geworden", schwärmt der amerikanische Regisseur der Folge, Buddy Giovinazzo, der zuletzt vor geschlagenen 14 Jahren die Antipoden Boerne und Thiel in Szene setzte ("Tatort: Dreimal schwarzer Kater"). Ihre Schlagabtausche wirken auch diesmal wie Schmiermittel im Getriebe eines chaotisch gebauten und doch ganz schnurrig laufenden Krimimotors. Ein IT-Experte wurde vom Balkon geworfen, ein Investigativ-Reporter erschossen. Beide, so zeigt sich, hatten im Verbund Recherchen gegen einen Münsteraner Futtermittelhersteller angestrengt.
Mit den mutmaßlichen Hintermännern der Taten legt sich furchtlos Thiels neue "Mitbewohnerin" Leila an, die wohl auch im ermordeten Alki-Journalisten einen möglichen Vater wähnte und dessen Rechercheergebnisse nun als Druckmittel ins Spiel bringt. Nur gut, dass in Münster immer ein geparktes Fahrrad zur Hand ist, das man einem Grobian auf der Flucht vor die Füße werfen kann ...