Die hinzugezogene Psychologin kommt mit ihren Methoden nicht weit. Rebecca öffnet sich alleine dem Kommissar Perlmann, weil sie in ihm einen neuen "Erzieher" zu erkennen glaubt. Während sie sich unterwirft, erwartet sie den gewohnten Befehlston. Wie ihr der begreiflicherweise überforderte Polizist mit Strenge und Milde Informationen entlocken will, wie in seiner Brust die Herzen eines Seelsorgers und des Ermittlers pochen, wie ihm die Professionalität abhandenkommt und er zugleich menschlich wächst, das ist von seltener dramatischer Qualität und sehr ergreifend gespielt.
"Weißt du, woher die Kinder kommen?", fragt der Kommissar einmal das schrecklich weltentrückte Mädchen. "Sie werden geholt", lautet die bestürzende Antwort, der Perlmann energisch widerspricht "Nein, sie kommen aus ihrer Mama. Wie du früher auch!" - "Und wie gehen sie wieder weg?" - Dialoge, erschütternder als jede Explosion bei Til Schweiger. Wenn die oft kritisierten Blum und Perlmann bald Lebewohl sagen, werden sie auf den letzten Drücker vielleicht noch manchen Skeptiker zum Fan bekehrt haben.