Inhalt:
I.Rebecca ist 17, als die Polizei sie neben der brennenden Leiche eines Mannes findet. Sie ist offenbar kurz davor, sich selbst in Brand zu stecken, ist nicht ansprechbar, weiß noch nicht einmal, dass sie eigentlich Rebecca heißt. Denn als Zweijährige wurde sie entführt und seitdem von dem Toten, dem Architekten Olaf Reuter, gefangen gehalten. Rebecca war ohne jeden Kontakt zur Außenwelt, dabei einem perfiden System ausgesetzt, mit dem Reuter sie zu einer pseudoreligiös auf ihn fixierten Fanatikerin erzogen hat. Soviel kann das Team um Klara Blum und Kai Perlmann aufdecken. Aber da sich Rebecca zur Verständigung nicht fähig zeigt, können die Ermittler von ihr nicht erfahren, was es mit den Spuren eines weiteren unbekannten Mädchens auf sich hat. Weder Klara noch der betreuenden Psychologin Prof. Schattenberg gelingt es, einen Zugang zu Rebecca zu finden. Kai Perlmann jedoch wird von Rebecca als neuer "Erzieher" akzeptiert. Eine Rolle, in der er sich alles andere als wohlfühlt. Hin- und hergerissen zwischen seiner Verantwortung für die junge, fast erwachsene Frau und seiner Aufgabe als Polizist versucht Kai Klara bei ihrer Suche nach dem zweiten Mädchen zu unterstützen.
II.Eine brennende Männerleiche liegt in einem Hauseingang, daneben ein verstörtes, nicht
ansprechbares Mädchen. Es ist fast schon eine junge Frau und wirkt doch ganz kindlich, wie in
einer eigenen Welt. Die allerdings komplett aus den Fugen ist. Weder der Polizei noch den
Psychologen gelingt es, wenigstens ihren Namen aus dem Mädchen herauszubekommen. Aber
bei der Untersuchung des Schauplatzes wird Klara Blum und Kai Perlmann klar, dass das
Mädchen selbst das Opfer eines schrecklichen Verbrechens ist: Sie wurde offensichtlich von
dem Toten, dem 43-jährigen Olaf Reuter, zuvor jahrelang gefangengehalten und missbraucht.
Aber ist sie auch Täterin? Das Brennmaterial bei der Leiche zeigt ihre Fingerabdrücke. Klara
und Kai Perlmann sind darauf angewiesen, dass das Mädchen sich durch die intensive
Betreuung unter der Leitung von Psychologin Dr. Schattenberg weit genug stabilisiert, um eine
Aussage machen zu können. Doch die junge Frau war fast ihr ganzes Leben lang dem
harschen System ihres „Erziehers“ unterworfen, lebte nach absurden Regeln, die sie immer
wieder abschreiben musste. Auf andere Menschen reagiert sie nicht. Auch als die Kommissare
die Mutter finden, hilft ihnen das nicht weiter. Rebecca, so heißt das Mädchen eigentlich, wurde
15 Jahre zuvor als Zweijährige entführt. An ihre Mutter kann sie sich nicht erinnern und einer
Begegnung ist sie momentan gar nicht gewachsen, so schwer das für die Mutter ist.
Für das Leben des selbsternannten „Erziehers“ Olaf Reuter gibt es nicht viele Zeugen. Der
Architekt lebte extrem zurückgezogen, außer seinem Vater im Altersheim und einem
ehemaligen Geschäftspartner gibt es niemanden, der ihn überhaupt näher kannte.
Offensichtlich galt seine ganze Aufmerksamkeit seiner Gefangenen und den pseudoreligiösen
Phantasien, denen Rebeccas sich unterordnen musste. Dann werden bei der Untersuchung
von Reuters Haus Spuren gefunden, die auf eine dritte Person hindeuten. Die Möglichkeit, dass
es ein weiteres Mädchen gibt, das vielleicht noch lebt und gefunden werden könnte, setzt die
Kommissare unter Druck.
Dr. Schattenbergs und Klaras Versuche, von Rebecca etwas über dieses andere Mädchen zu
erfahren, bleiben erfolglos. Kai Perlmann aber scheint etwas in ihr auszulösen: Rebecca sieht
in ihm ihren neuen „Erzieher“. Sie will nun von ihm behandelt werden, wie sie es von einem
Erzieher gewöhnt ist und bringt Perlmann damit in eine Situation, die er nur schweren Herzens
akzeptieren kann. Doch um dem Mädchen zu helfen, versucht der Kommissar unter der
skeptischen Aufsicht von Dr. Schattenberg, Rebecca mit einer Mischung aus Befehlen und
Zuwendung aus ihrem inneren Gefängnis herauszuführen. Es ist ein mühsamer Prozess mit
Rückschlägen, der Klara mitunter nervös macht. Sie sorgt sich um das zweite Mädchen,
dessen Identität inzwischen erwiesen ist und dessen Vater verzweifelt auf Nachricht wartet.
Zwischen ihren Erwartungen, dass er aus Rebecca endlich etwas über die kleine Ailin
herauslockt, und seinem Verantwortungsgefühl für seinen Schützling gefangen, versucht Kai
Perlmann Rebecca zu beweisen, dass ihr Entführer keineswegs allmächtig war und sie sich von
seinen Regeln befreien muss.
|