Während der folgenden Festnahme kommt es zu einer wilden Schlägerei zwischen Falke und dem Verdächtigen. Der Polizist flippt aus, der Afrikaner kommt über Nacht in eine örtliche Polizeizelle. Danach passiert das Bekannte, Unglaubliche. Falke erfährt am Morgen: Der Asylbewerber ist tot, er soll sich in seiner Zelle - obwohl gefesselt - selbst angezündet haben. Quälend lange Minuten brauchten die diensthabenden Beamten, ehe sie auf den Feueralarm reagierten. Wie betäubt beginnen Falke und Lorenz mit ihren Ermittlungen. Sie führen das Duo in die Welt der Asylbewerberheime und jener Fremdenfeindlichkeit, die hinter vorgehaltener Hand gelebt wird.
Autor Kolditz, Regisseur Stuber und auch die großartige Kamera von Alexander Fischerkoesen, der viele realistisch wirkende Polizeifilme für Dominik Graf drehte, haben alles richtig gemacht. Der Film bleibt konzentriert bei seiner Geschichte, nämlich der Frage: Wie konnte diese Nacht nur so ablaufen? Dazu werden zwei geschlossene Welten präzise und angenehm unprätentiös gezeichnet: die der Polizei mit ihrem verschwiegenen Korpsgeist und jene der Asylanten, zu der auch die Ermittler keinen Zugang finden. Einerseits erzählt "Verbrannt" von institutionellem Rassismus in Deutschland. Nicht jedem, der es mit der Polizei hält, wird der Film gefallen. Andererseits hebt der bislang mit Abstand beste Möhring-TATORT die Diskussion auf subtile Weise auf eine persönlichere Ebene: Wieviel Fremdes sind wir bereit, in unserer Nähe zu dulden? Ein wirklich starker TATORT, der für viel Diskussion sorgen wird.