Der Kämpfer für die Frauenquote, der sich hinter verschlossener Tür nur vom Unterleib lenken lässt, das ist ein reizvolles Sinnbild politischer Bigotterie. Daneben die kühl-berechnende Gattin, die auch als seine Anwältin auftritt und daran gewöhnt ist, die Fehltritte ihres Mannes diskret zu vertuschen. Suzanne von Borsody und Peter Sattmann führen da bisweilen eindrucksvolle Schauspielkunst auf. Schade nur, dass in einem TATORT immer mal wieder ins Kommissariat geschaltet werden muss.
In den Ludwigshafener Krimi-Kulissen ließen sich die Rahmendarsteller von Regisseur Tim Trageser leider nicht zu Außergewöhnlichem anleiten. Die trutschige Vorzimmerdame kocht wie üblich Kaffee, der Kopper kocht Pasta, und immer wenn die nach wie vor überzeichnete Johanna Stern einen ihrer vielen Laptops aufklappt, ist damit zu rechnen, dass der alte Kriminaltechniker in breitem Pfälzisch missmutig grummelt: "Die Polizeiabbeid dä Zukunft!" - "Willkommen in der Gegenwart", will man da in den Fernseher hineinrufen. "Nur Mut, treten Sie ruhig näher!"