Nach der historischen Ouvertüre biegt der von Marc Rensing fluffig inszenierte Film schnurstracks in die Gegenwart ein. Ein junger Mann wird ermordet aus dem Bodensee gefischt. In seinem Rucksack findet sich altertümlich anmutender Rotwein. Sollte es sich etwa um eine kostbare Bouteille aus dem ungetrunkenen Hochzeitsweinbestand der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff handeln, der bei Auktionen sechsstellige Erlöse pro Fläschchen erzielt?
Vielleicht hatte der Unglückliche, ein im Bauwagen hausender Selbstversorger und Träumer von Mitte 20, aber auch eine Fälschung im Gepäck. Auf der anderen Seite des Sees, der schweizerischen, ermittelt der Thurgauer Kantonspolizist Matteo Lüthi gegen ein renommiertes Auktionshaus, das im Verdacht steht, falsche Droste-Weine unter den Hammer gebracht zu haben. Ein geprellter Steuersünder, der mit der Investition sein Schwarzgeld vor dem deutschen Fiskus verbergen wollte, hatte anonym Meldung gemacht.