Unterstützung erfährt sie diesmal von einer Kollegin vor Ort. Den Vornamen von Frau Bär (Bibiana Beglau) erfährt man nicht. Wohl aber wird schnell klar, dass die Neue in der Kripo unter den vielen Kerlen einen ziemlich schweren Stand hat. Zumal auch sie eher ein, nunja, merkwürdiger Typ ist. Schweigsam, unbeholfen und immer ein bisschen eingeschnappt.
Alexander Adolph, sehr "Tatort"-erfahren", schrieb und inszenierte diesen neuen Krimi aus dem Norden. Ein stiller, geduldiger, in der Mitte stellenweise auch etwas zäher Film, der ganz vom Duell der beiden Hauptfiguren - Lindholm und Landmann - lebt. Aber: Selbst der erfahrene "Tatort"-Zuschauer darf sich in diesen Wochen ja niemals sicher fühlen. So konventionell die Wege auch sind, die der Film die meiste Zeit über beschreitet, so politisch überkorrekt er auch ist, so ungewöhnlich ist sein mutiges Finale.
Erwähnenswert noch: Obwohl es in diesem Film vor allem auch um die Art und Weise der Schlachtung von Schweinen geht und um deren Haltung, werden keine Bilder davon gezeigt. Mögen in so gut wie jedem Krimi inzwischen hemmungslos Bilder von Morden und Leichen an der Tagesordnung sein - ein sterbendes Schwein ist, auch wenn es das Kernthema des Story ist, offensichtlich dem Publikum nicht zuzumuten. Regisseur Alexander Adolph verweist darauf, dass er kein Interesse an dieser Form des "billigen Schocks" gehabt habe. "Zu einfach" sei es, mit diesen Bildern zu arbeiten. "Es hätte auch was Pädagogisches, was mir widerstrebt."