Am Anfang sieht man eine Wand mit zwei Gemälden. Erst am Ende wird man verstehen, was es damit auf sich hat. Bald taucht die Kamera in das eine Bild ein, macht es lebendig, um eine mehr als 30 Jahre alte Szene aus Südamerika zu beleuchten. Danach der Schnitt ins Heute, sofern man im stets (zeit)unwirklichen Tukur-TATORT davon reden kann: Drei junge Männer, enigmatische Killerfiguren wie aus einem Tarantino-Film, erwarten an einem kleinstädtischen Bahnhof den nächsten Zug. Ihm entsteigt ein schmaler Mann mittleren Alters, Ulrich Matthes spielt ihn. Bevor sie den Mann töten können, werden die drei Brüder, wie sich später herausstellt, von einem Unbekannten aus dem Off niedergestreckt.
Anleihen im Italo-Western, bei Shakespeare und Tarantino (?)
Felix Murot und seine Mitarbeiterin Magda Wächter kommen zum TATORT. Der schmale Mann aus dem Zug erweist sich als Murots ehemaliger bester Freund Richard Harloff. Als junge Männer besuchten sie gemeinsam die Polizeischule. Anfang der 80-er wurde Harloff vom Dienst suspendiert, es folgte eine Drogenbaron-Karriere in Südamerika. Jetzt kommt Harloff nach Hause, um alte Dinge zu regeln. Mit im Gepäck hat der Connaisseur von Kaffee- und Weinspezialitäten, auch sie werden in diesem Film gefeiert, seinen Sohn David, einen sensiblen Profikiller. Nicht vergessen sollte man im Rahmen dieser wunderbaren B-Movie-Hommage, dass Murot und Harloff einst in dasselbe Mädchen verliebt waren - wodurch Im Schmerz geboren neben Italo-Western, Tarantino und William Shakespeare gleich noch François Truffauts Film "Jules und Jim" ausgiebig durch die Zitatemangel schickt.