Das sind Fragen, die sich Reto Flückiger stellen muss, der sich in dieser Folge zudem - angenehm surreal - mit seinem angespannten Verhältnis zu Hunden auseinandersetzen muss. Ein zweiter kleiner Erzählstrang zum Thema Paranoia. Der Schweizer Regisseur Tobias Ineichen, er inszenierte bereits die Schweizer Folgen "Geburtstagskind", "Skalpell" sowie den hochgelobten BR-Beitrag "Schneetreiben", versucht in seinem neuen TATORT vielleicht ein bisschen viel: "Verfolgt" will ein bitteres Aufklärungsstück zum Schweizer Bankensystem sein, erzählt entlang der Grenze der Grenze zwischen Realität und Paranoia und probiert sich am Action-Genre ebenso wie an der tristen Beschreibung des Zerbrechens einer Familie.
"Auch Paranoiker können echte Feinde haben", heißt es in einem der gelungenen Dialoge zwischen Gubser und Mayer. Neben solch lässigen Wahrheiten stehen im Drehbuch von Martin Maurer, der auch den nächsten BR-TATORT geschrieben hat, leider auch einige Krimi-Stanzen. Hinter all den hektischen Ereignissen der 88 Handlungsminuten bleiben auch die Ermittler diesmal eher blass.