Doch nichts von alldem in Zirkuskind. Atmosphärelos und reichlich wehleidig wird die Härte des Zirkuslebens beklagt, meist in dürren Behauptungen und kaum in für sich sprechenden Bildern. Glühlämpchen-Romantik und Gladiatorenmarsch sind einfach zu wenig, um Zirkusluft zu wittern. Die weihnachtlich leuchtenden Augen der Kommissarin sind da leider kein Ersatz.
Zirkus war immer schon ein guter Boden für Spannung und Suspense. Würde der Fänger zum Trommelwirbel den Partner schnappen, oder ließ er ihn am Ende mit Absicht zu Boden gleiten? Hier aber: ein dröger Fall von Schmuggelei. Just, nachdem die Kommissare voller Begeisterung eine Vorstellung des Zirkus "Burani" besuchten, liegt ein Feuerschlucker leblos in der Manege. "Profikiller", behauptet die "mannemmernde" Spurensicherung. Ein einziger Schlag auf die Schläfe hatte genügt. "Wer war's?", fragen sich Kopper und Odenthal und bekommen allzu eilfertig die Argumente für Tatmotive geliefert. Hat am Ende gar der Bruder des Toten, gleichfalls Feuerschlucker wie dieser, aus Eifersucht zugeschlagen? Urlaubsbilder aus dem tunesischen Winterquartier weisen darauf hin.