Neu - und durchaus erschreckend: Ein ehrenamtlicher Schwimmtrainer ringt mit dem Tod, nachdem er im Internet als Kinderschänder diffamiert und von Vermummten ins Koma geprügelt wurde. Mal wieder ein Themen-TATORT also, den der Saarländische Rundfunk da von Hannu Salonen inszenieren ließ. Es ist der dritte mit Devid Striesow als kauzigem Kriminaler Jens Stellbrink, und er schlägt eine neue Klangfarbe an.
Kein verwunschener Märchenwald mehr, keine unfreiwillig komischen Motorradrocker. Kaum noch skurriler Humor, sondern vergleichsweise nüchterne Gesellschaftskritik. Nach heftiger, mitunter auch überheftiger Kritik an den ersten beiden Filmen mit Devid Striesow könnte man Adams Alptraum nun als Zugeständnis an die Erwartungshaltung des TATORT-Publikums begreifen. Könnte man, muss man aber nicht, wie der Produzent Martin Hofmann beteuert. Nachdem in den ersten beiden Episoden der neue Kommissar im Mittelpunkt gestanden habe, gelte dies ab jetzt für den jeweiligen Fall. Und der hat es diesmal tatsächlich in sich.