Da ist es kein Wunder, dass die Reihe auch zur Zielscheibe für reichlich Kritik, Häme und erbitterte Diskussionen wurde. In der Rangliste des Tatort-Fundus ? inzwischen zu einer vielzitierten medialen Referenz geworden ? steht der 2013er-Jahrgang eher schlecht da, und viel wurde darüber diskutiert, ob der TATORT seinen Markenkern verliere, wahlweise weil zu viele Teams ermitteln, weil zu viele Filme gedreht werden, weil nur noch Stangenware oder zu abgehobene Experimente produziert würden, weil die Fälle zu sozialkritisch oder zu wenig Krimi oder zu wenig lokalspezifisch oder viel zu lokalspezifisch seien, und natürlich: weil früher einfach mehr Lametta war.
Hier sei einmal die Gegenthese vertreten: Der TATORT ist so vital und kraftstrotzend wie schon lange nicht mehr, wahrscheinlich sogar wie noch nie. Und den Verantwortlichen ist ? bei aller Kritik im Einzelnen ? das Kompliment zu machen, dass sie eben nicht der Versuchung erlegen sind, funktionierende Rezepte immer wieder auf Nummer sicher zum Einsatz zu bringen, sondern ständig Neues zu versuchen, verschiedenste Richtungen auszuloten, mal avantgardistisch, mal nostalgisch-klassisch.