Für uns Zuschauer indes beginnt einer der besten TATORTe des Jahres. Und das liegt zu einem ganz entscheidenden Teil an dem Neuen, der dann kommt. Denn der überaus motivierte und überaus nervende Gisbert Engelhardt ist genau das, was Leitmayr und Batic gefehlt hat. Fabian Hinrichs spielt den ehemaligen Bundeswehrsoldaten und Technikfreak mit maximaler Intensität und Brillianz.
Man kann ihn einfach nicht mögen, obwohl er einem leid tut. Aber man kann ihn auch nicht hassen, obwohl er mit seinen ständigen Fehlern und Dummheiten schon arg belastend ist. Und obwohl er voll peinlicher Sprüche steckt, will man doch nicht über ihn lachen. Lächerlich machen sich hier höchstens die Alten. Engelhardt bringt die beiden Kriminalhauptkommissare an ihre Grenzen, aber gerade nicht, weil er so viele Fehler macht. Er steigt in den Fall mit Herzblut und Engagement ein, dass sich die beiden alten Hasen wundern müssen und auch ein bisschen angefasst sind. In einer nächtlichen Aktion analysiert Engelhardt die letzte Tonaufzeichnung vom toten Mädchen und erstellt ein Täterprofil. Nach seiner Theorie müsste der Täter einen Räuspertic haben, älter als fünfzig sein und die Strecke, auf der das Verbrechen geschehen ist, sehr gut kennen. ?Und ich habe eigentlich immer Recht?, sagt er dann auch noch.