Eichinger wollte aus dem Stoff einen Kinofilm machen
Die Idee zu "Machtrausch" aber ließ Breinersdorfer über Jahre nicht los. Nach dem auch Filmproduzent Bernd Eichinger sein ursprüngliches Interesse an dem Stoff verlor - er dachte darüber nach, daraus einen Kinofilm zu machen - und man 2010 "den alten Schimanski" wieder etwas vergessen hatte, zog Breinersdorfer erneut los und bot den alten Drücker-Stoff nun dem Bayerischen Rundfunk (BR) an. Der fand den Stoff spannend und gab ihm und seiner Tochter den Drehbuchauftrag für den TATORT-Film, der nun Ende Oktober das "Licht des Fernsehers" erblickt, wie Breinersdorfer nicht ohne Stolz erklärt.
Die Grundidee des Münchner TATORTs entspricht exakt der von "Machtrausch", wie Breinersdorfer dem TATORT-FUNDUS gegenüber bestätigt. Für die Verfilmung als Münchner TATORT von 2012 haben Breinersdorfer und seine Tochter den Stoff lediglich weiterentwickelt und vor allem auf die heutige Zeit und den Stand moderner Werbemethoden angepasst.
Innere Mechanismen einer abgeschotteten Welt
Breinersdorfer hat schon seit Jahren zu diesem Thema recherchiert und das Unwesen der Drücker beobachtet: "Die Abzocke an der Haustür hat inzwischen einen neuen zynischen Höhepunkt erreicht: Gutmütige und gutgläubige Menschen werden von Drückerkolonnen neuerdings wegen Spenden angegangen. Die Kolonnen sind im Stil organisierter Kriminalität aufgebaut, sie haben sich professionalisiert. Gier und Verzweiflung sind die Triebfedern. Wer nicht spurt, wird notfalls mit Gewalt auf Linie gebracht und manchmal endet das ?neue Leben? im Sarg, wie einige spektakuläre Fälle in der jüngeren Vergangenheit gezeigt haben. Für uns war es eine spannende Herausforderung einen Münchener TATORT über die inneren Mechanismen dieser abgeschotteten Welt zu schreiben.?