Das Ende des Films nimmt man dann schon sehr gelangweilt zur Kenntnis und kann sich spätestens am Dienstag nicht mehr an Einzelheiten aus diesem Sonntag-Abend-TATORT erinnern. Nur der Täter hinterlässt einen bleibenden Eindruck, weil schon bei dessen erstem Auftreten klar ist, dass diese Figur nicht ohne Not in die Folge hineingeschrieben wurde. So ist dem geübten Krimizuschauer von Anfang an klar, wer hinter den Morden stecken muss, obwohl die eigentlichen Zusammenhänge lange diffus bleiben.
Doch leider macht der an sich geheimnisvolle Fall noch lange keinen guten TATORT aus. Auch die teils exzellenten Darsteller wie Hans-Werner Mayer oder Alexandra von Schwerin können da nichts mehr retten. Das erste Opfer ist der 9. TATORT um die von Richy Müller und Felix Klare gespielten Stuttgarter Kommissare, deren erste Folgen kleine Höhepunkte der letzten TATORT-Jahre waren. Beiden sind dringend bessere Drehbücher und motiviertere Verfilmungen zu wünschen, damit sie nicht dauerhaft im Mittelmaß untergehen.
Heinz Zimmermann