Die Geschichte vom Hauptkommissar, der seiner großen Liebe wieder begegnet, alte Zeiten aufleben lässt und schließlich unter Mordverdacht steht, ist jedenfalls ist ein alter Hut. Auch die Tatsache, dass die betrogene Ehefrau, die Geliebte und die profitierende Geschäftspartnerin den übrigen Kreis der Verdächtigen bilden, ist wenig innovativ und lässt die Spannung nicht unbedingt ins Unermessliche steigen. Leider ist es gerade die Inszenierung der Frauenrollen, die diesen TATORT sehr vorhersehbar und extrem angestaubt wirken lässt.
Jede der drei Damen verkörpert ein klassisches Klischee: Sowohl die übermotivierte, berechnende und karrierebewusste Geliebte als auch das frühere Mauerblümchen, das seine weiblichen Reize mittlerweile gezielt einzusetzen weiß, wirken wie stereotype Versatzstücke. Ebenso ist die treu ergebene Ehefrau, die sich nicht zuletzt aus Gründen der wirtschaftlichen Abhängigkeit nicht aus ihrem goldenen Käfig befreien kann oder will Teil dieses regressiven Frauenbildes. Zugegeben,... für jede der drei Frauen hält das Drehbuch ein plausibles Mordmotiv bereit. Da bei der Inszenierung der standardisierten Motive jedoch auf spannende Wendungen innerhalb der Handlung oder jegliche dramaturgische Raffinessen verzichtet wird, scheint es beinahe schon egal, wer als Täter überführt wird.