Das Spiel mit den Rätseln kann beginnen und Motive sowie Verdächtige sind zahlreich. Es gibt die verlassene und betrogene Ehefrau Christa Merklinger, die junge Geliebte (Alexandra Finder), die langjährige und verkannte Sekretärin Frau Balthasar, den Subunternehmer Joachim Kahle, betrogene Leiharbeiter, dubiose ukrainische Investoren und nicht zuletzt Merklingers um Anerkennung kämpfenden Sohn Maximilian.
Sub-Sub-Sub-Sub-Sub-Unternehmer
Es geht um Betrug im ganz großen Stil, um Subunternehmer und Firmen, die nur auf dem Papier existieren und es geht um Mafiastrukturen, die auch vor der Fleischindustrie nicht halt machen. Doch der Bereich Wirtschaftkriminalität und die komplizierten Möglichkeiten, EU-Gelder abzukassieren und sie zu veruntreuen, rückt in den Hintergrund, denn es war den beiden Drehbuchautoren Christoph Silber und Thorsten Wettcke in erster Linie wichtig, die "perfide Form von Ausbeutung" osteuropäischer Leiharbeiter zu erzählen, um diesem einen Thema wirklich gerecht werden zu können.
Der Regisseur Bodo Fürneisen findet bedrückende und eindringliche Bilder zu dieser Idee. Das menschenleere "Arbeitslager", in denen die blutigen Spuren der Schweineverarbeitung sich vermischen mit den Alltagsspuren der Menschen, die dort hausen müssen, wie auch die dunklen, leeren Duschen setzen natürlich eine bestimmte Assoziationskette in Gang. Konsequenterweise werden im Folgenden die Hilfsarbeiter wie Vieh in die Lastwagen verladen, um das Bild zu vervollständigen.