Sie spielen die Ehefrau des Mordopfers. Was ist Christa Merklinger für ein Mensch und was hat Sie persönlich an der Rolle angesprochen?
Christa Merklinger ist total verletzt und fassungslos, dass ihr Mann sie mit diesem jungen Mädchen betrügt, die eigentlich eine Art Ziehkind von beiden war. Das ist ein vollkommener Vertrauensbruch, damit hat sie nicht gerechnet. Ich kenne viele Frauen, denen so was passiert ist - der Klassiker schlechthin. Verheiratet, lange Beziehung, man geht durch dick und dünn und auf einmal hat der gleichaltrige Mann eine ganz junge Frau, die seine Tochter sein könnte.
Ist es richtig, dass Sie sich überwiegend vegetarisch ernähren?
Ich bin eine Gemüsefreundin - keine Vegetarierin, man muss da unterscheiden. Die ersten zehn Jahre meines Lebens habe ich kein Tier gegessen. Außer Würstchen, die ich übrigens auch heute noch gern esse. Buletten gehen auch, die sehen ebenfalls nicht nach Fleisch aus. Sichtvegetarierin nennt man das. Es war übrigens lustig bei dem ersten Pressetermin: Da musste ich mich vor rohen Schweinehälften aufbauen ? ausgerechnet ich als erklärter Gemüsefan ?
Sie arbeiten als Schauspielerin, Kabarettistin und Sängerin - wenn Sie sich für eine Sache entscheiden müssten, welche wäre das?
Ich würde mich immer nur vorübergehend entscheiden und finde, meine Aufgabe im Leben ist es, alles zu machen - und mein Wunsch auch. Mein eigenes Programm ist toll, weil es von mir ist und ich das Publikum direkt habe. Aber es ist auch großartig, Inhalte vor ein großes Publikum zu bringen, wie z.B. mit der neuen Serie von Doris Dörrie oder ?Nachtschwester Kroymann?. Und dass ich seit ein paar Jahren auch für ernste Rollen besetzt werde - wie beispielsweise in ?Verfolgt? - gleicht fast einer Befreiung. Mit über 50 noch eine neue Facette zu fassen zu bekommen - wer hätte das gedacht? Ich werde einen Teufel tun, auf eine dieser Sachen zu verzichten!