Familienaufstellung
"In unserem Film wird eine sehr spezielle Familientragödie erzählt"
Interview mit Roman Kni?ka
Herr Kni?ka, im Radio Bremen-TATORT "Familienaufstellung" spielen Sie den deutschen Arzt Dr. Philipp Lewald, dessen türkische Ehefrau getötet worden ist. Haben Sie sich ? bevor Sie die Rolle bekommen haben ? je mit der türkischen Kultur auseinandergesetzt?
Klar. Denn ich lebe in einer Stadt, die das verlangt. In Berlin habe ich Nachbarn, Geschäfte und Dienstleister, mit denen ich ständig kommuniziere. Nicht zuletzt sind da einige Kollegen meiner Branche und sogar Freunde.
Hat Dr. Philipp Lewald seine Ehefrau aus Rache getötet? Bild: Radio Bremen |
Viele ab meiner Generation sind ja hier geboren, fühlen sich gar nicht mehr von einer Minderheit in Kopftüchern oder schnauzbärtigen Pfeifenrauchern vertreten. Für mich gehören diese unterschiedlichen Menschen mit so genanntem Migrationshintergrund zum Alltag. Es ist keine große Sache. In unserem Film wird eine sehr spezielle Familientragödie erzählt.
Was war für Sie die größte Herausforderung Ihrer Rolle?
Die Akzeptanz dieses Familienmitgliedes bzw. Arztes innerhalb des Clans war eine bestimmte Herausforderung. Die musste erst einmal kreiert werden, um sie dann wieder zu zerstören.
In "Familienaufstellung" sieht man Sie nach dem Tod Ihrer Frau blutüberströmt. Die Szene erinnert sehr stark an ein Splatter-Movie. Wie haben Ihnen diese Filmszenen gefallen?
Da sie am Anfang des Dramas stattfindet, halte ich sie für ein legitimes Mittel des Regisseurs, um Fragen aufkommen zu lassen und zu verwirren. Ich kenne das von Mark Schlichter, ich habe schon bei ihm Hauptrollen in "Schimanski" oder auch in "Rote Glut" gespielt.
Was ist für Sie das Besondere am Radio Bremen-TATORT "Familienaufstellung"?
Eigentlich ist es die emotionale Unbehaglichkeit in einer deutschen Stadt, in der sich Vorurteile gegenüber Normen und Maximen der Lebensführung anderer aufbauen und brechen.
Herr Kni?ka, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Anna Tollkötter, Radio Bremen
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