"Der vom Thema her interessanteste TATORT"
Interview mit Harald Krassnitzer
Das ist Ihr 20. TATORT...
...und der Schönste, Spannendste, Wichtigste und vom Thema her Interessanteste, den ich bisher gemacht habe - weil wir eine sehr dramatische Geschichte von Menschen erzählen und auch ihre Ängste vor dem Leben der Anderen zeigen. Sicher werden wir mit diesem Film die Welt nicht von heute auf morgen verändern, aber vielleicht ist es ein kleiner Schritt dahin.
Harald Krassnitzer am Set von "Baum der Erlösung", Bild: ORF/Franz Neumayr |
Die Geschichte basiert auf einem authentischen Geschehen. Was hat Sie besonders beeindruckt?
In dieser kleinen Gemeinde im konservativen, katholischen Tirol ist etwas Außergewöhnliches geschehen. Die Bevölkerungs-Mehrheit hat die ausländische Minderheit nicht unter Druck gesetzt, sondern ihr die Hand gereicht. Mich hat dabei fasziniert, dass es eine unglaublich offene, demokratische und herzliche Zusammenarbeit gibt - auch zwischen dem Bürgermeister und dem türkischen Verein, die nicht hierarchisch ist, sondern mitmenschlich. Wir haben sehr viel Toleranz, Freundschaft, Weltoffenheit und Konstruktivität angetroffen. Diese Erfahrung ist für mich ein großer Zugewinn.
Was bedeutet für Sie der "Baum der Erlösung"?
Zum Einen steht das für eine traurige Geschichte, wo Menschen durch verschiedenste Umstände in eine Hoffnungslosigkeit getrieben werden, die ihnen keinen anderen Ausweg zeigt, als sich das Leben zu nehmen. Was bei diesen jungen Menschen besonders tragisch ist, weil sie ja noch das ganze Leben vor sich haben. Zum Anderen ist es natürlich ein Synonym für einen Neuanfang. Dieser Film ist sicherlich ein Signal in diese Richtung des Umdenkens.
Wie hat Ihnen das Minarett in Telfs gefallen?
Als ich bei den Dreharbeiten das erste Mal den Gebetsturm gesehen habe, war ich sehr erstaunt, dass so ein kleines Bauwerk österreichweit Wellen geschlagen hat. Das Minarett ist 15 Meter hoch, die Ortskirche 65 Meter. Diese Dimensionen werden wir auch im Film zeigen.
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