Die Figuren
Lutvija Demiri, Bild: WDR/Uwe Stratmann |
Lutvija Demiri
Dass sie den Brand in der Kohlhofstraße nicht gelegt hat,
scheint ihr niemand zu glauben. Doch das wundert die
junge Romni Lutvija nicht. Sie kennt bereits die Vorurteile: »Zigeuner
lügen ja sowieso immer.« Längst ist ihre Frustrationsschwelle
überschritten. Lutvija schwänzt die Schule und
wurde bereits mehrfach wegen kleiner Diebstähle festgenommen.
Die Abschiebung kann jeden Tag, jede Nacht
unangekündigt kommen. Ihr einziger Zufluchtsort ist die
Förderschule für Romakinder. Aber auch hier kann sie nicht
mehr sicher sein. Offensichtlich wird sie nicht nur von der
Polizei gesucht.
Hans-Dieter Langer, Bild: WDR/Uwe Stratmann |
Hans-Dieter Langer
Hans-Dieter Langer steht kurz vor dem Ruin. Die
Kundschaft in seinem kleinen Laden bleibt aus, die Bank will
ihr Geld und jetzt kommt auch noch der Brand in seinem
Haus dazu. Besonders der Tod der jungen Frau, die dabei
ums Leben gekommen ist, geht dem Hausbesitzer sehr nah.
Schuld an allem, da ist er sicher, sind die Bewohner des
benachbarten Flüchtlingswohnheims. Erst kürzlich habe
ihm eines der Mädchen damit gedroht, das Haus anzuzünden,
als er sie beim wiederholten Klauen erwischt hatte.
Weil er von der Polizei und der Politik nichts erwartet,
engagiert sich Langer in der »Anwohnerinitiative Kohlhofstraße«.
Mario Klemper, Bild: WDR/Uwe Stratmann |
Mario Klemper
Mario Klemper vom Kriminal-Komissariat 57 kann seinen
Kollegen Ballauf und Schenk helfen. Für ihn sind das gesuchte
Mädchen Lutvija und ihre Clique längst keine
Unbekannten mehr. Immer wieder werden sie straffällig.
Doch da sie noch nicht strafmündig sind, kommen sie
genauso schnell auch wieder auf freien Fuß. Dass sich die
Kinder durch ihr kriminelles Verhalten um jede Chance für
einen gesicherten Aufenthaltsstatus bringen ? dafür hat
Klemper kein Verständnis.
Klaus Scherer, Bild: WDR/Uwe Stratmann |
Klaus Scherer
Klaus Scherer von der Förderschule
für Romakinder ist sich sicher, dass sein Schützling
Lutvija nichts mit dem Brand in der Kohlhofstraße zu tun
hat. Er kennt ihre Vergangenheit. Lutvijas Familie war
Opfer eines Progroms gegen die Roma von Mitrovica
gewesen. Das Haus von Lutvijas Familie war damals abgebrannt
und ihr Vater, ein Bergmann,war bei dem Übergriff
ums Leben gekommen. Auch sonst weiß Klaus Scherer gut
Bescheid über das Schicksal der Roma, die im Kosovo seit
800 Jahren sesshaft und keineswegs Nomaden waren, wie
so oft vermutet.
Kai Bracht, Bild: WDR/Uwe Stratmann |
Kai Bracht
Kai Bracht ist verzweifelt. Seine
Freundin ist tot.Wie soll er ohne sie weiterleben? Gerade
als sie in Paris zusammen den Urlaub verbrachten, musste
sie aus dringenden beruflichen Gründen für einige Tage
zurück nach Köln reisen und war danach nicht mehr nach
Frankreich zurückgekehrt. Die Kommissare Ballauf und
Schenk begegnen ihm nun öfter in der Kneipe, in der die
Anwohner-Initiative gegen das Flüchtlingswohnheim tagt.
Sucht auch Kai Bracht den Schuldigen am Tod seiner Freundin
bei den Heimbewohnern?
Stefan Woditsch, Bild: WDR/Uwe Stratmann |
Stefan Woditsch
Der Kickboxtrainer Stefan Woditsch verdient sich ab und zu ein Zubrot durch Jobs
als Bodyguard. Auch die Anwohner-Initiative gegen das
Flüchtlingsheim in der Kohlhofstraße hat ihn bereits engagiert.
Gerne würde ihn auch Hans-Dieter Langer in seinem
Geschäft als Abschreckung für die jungen Ladendiebe
beschäftigen. Doch das kann sich Langer nicht leisten.
Franziska Lüttgenjohann, Bild: WDR/Uwe Stratmann |
Franziska Lüttgenjohann
Franziska Lüttgenjohann hat ein neues Hobby: Zwei
bis dreimal pro Woche geht sie zum Kickbox-Training. Ein
guter Ausgleich zum harten Alltag als Kommissars-Assistentin.
Denn wie immer erledigt sie ihre Arbeit zuverlässig
und schnell. Auf die nötige Anerkennung aber muss sie
lange warten. Als die Ermittlungsergebnisse ihrer Chefs
auch noch ihr Privatleben berühren, gerät sie in eine missliche
Lage.
Dr. Joseph Roth, Bild: WDR/Uwe Stratmann |
Dr. Joseph Roth
Tod durch eine Kohlenmonoxyd-Vergiftung, so lautet
der Obduktionsbericht von Dr. Joseph Roth. Was der Rechtsmediziner
noch herausfindet: Das Mordopfer Angela Böhler war in
der neunten Woche schwanger. Die blauen Flecken im
Schulter- und Brustbereich deuten außerdem auf eine
körperliche Auseinandersetzung hin.
Zusammengestellt von Tobias Berger, mit Materialien des WDR
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