Inhalt:
I.Seit vier Tagen ist die junge Frau bereits tot, als ihre Leiche am Rheinufer geborgen wird. Lena Odenthal und Mario Kopper finden heraus, dass sie Sabine Brodag hieß, für einen Sterbehilfeverein arbeitete und wegen eines Vortrags in Ludwigshafen war. In Kopper löst das spontane Abwehr aus. Sterbehilfe ist für ihn völlig unannehmbar. Einen Verein wie die Charontas, der in der Schweiz Freitodbegleitung leistet und sich in Deutschland für die Legalisierung der Sterbehilfe einsetzt, hält er für unmoralisch. Entsprechend unduldsam ist Kopper Prof. Scheuren gegenüber, dem Vorsitzenden der Charontas, der anreist, um die Leiche zu identifizieren. Und der nicht weiß, von welchem Einkommen Sabine Brodag ihren teuren Lebensstandard bezahlte. Auf diese Frage erhält Lena auch von Michael Heymann, dem in Ludwigshafen lebenden Anwalt des Vereins, keine befriedigende Antwort. Heymann muss allerdings zugeben, dass er der Mann war, mit dem Sabine Brodag am Nachmittag vor ihrem Tod in heftigem Streit gesehen wurde. Lena bringt ihn dazu, sein heimliches Verhältnis mit Sabine Brodag zuzugeben, von dem seine hochschwangere Frau nichts wissen sollte. An jenem Nachmittag, gesteht er Lena, hatte er die Beziehung beendet, sich im Streit von Brodag getrennt und sich den Rest des Tages um seine Frau Christine gekümmert.
Heymann scheint nicht der einzige gewesen zu sein, den Sabine Brodag in Ludwigshafen traf. Eine Telefonnummer bei der Leiche bringt die Kommissarin auf die Spur von Katja Frege. Dort öffnet ihr die neunjährige Julia die Tür. Julia geht es nicht gut, sie hat Mukoviszidose, weder ihre Bauchspeicheldrüse noch ihre Lunge funktionieren richtig, und essen mag sie auch nicht mehr. Sie findet sofort einen entspannten Kontakt zu Lena. Anders ihre angestrengte Mutter. Katja Frege gibt zu, dass sie von Sabine Brodag ein Sterbehilfemedikament kaufen wollte, weil sie das Leiden ihrer Tochter nicht mehr erträgt und keinen anderen Weg sieht, ihr zu helfen. Allerdings tat sie das schon vor Monaten und ohne Erfolg, denn Sabine Brodag empfahl ihr lediglich die Reise in die Schweiz.
Eine Mutter, die darüber nachdenkt, ihrem Kind zum Tod zu verhelfen - Katja Freges Zwiespalt lässt Lena nicht mehr los, genauso wenig wie das Leiden des liebenswerten kleinen Mädchens.
Der Verdacht, dass Brodag illegal Sterbehilfemedikamente verkaufte und ihr Tod damit zusammenhängt, steht weiterhin im Raum. Prof. Scheuren und Michael Heymann berichten beide, dass ein gewisser Lehrke die Charontas und besonders Sabine Brodag anklagte, seiner 17-jährigen Tochter ein Medikament verkauft zu haben, mit dem sie sich selbst getötet hat. Seine Anklage wurde damals zurückgewiesen, aber als Lena und Kopper dem Fall nachgehen, weisen Indizien darauf hin, dass das Mädchen tatsächlich an einem entsprechenden Medikament starb. Das Geld, das sie ihrem Vater gestohlen hatte, ging also an Sabine Brodag für die tödliche Substanz.
Lehrke bedrohte Brodag, er verfolgt auch Michael Heymann und jagt dessen Frau Angst ein. Trotzdem will er mit dem Tod von Sabine Brodag nichts zu tun gehabt haben. Dass das eine Lüge ist, beweisen Haare seines Hundes, die am Tatort gefunden wurden. Gelogen hat aber auch Katja Frege, die Sabine Brodag am Tag ihres Todes doch getroffen hatte. Während Kopper versucht, mehr über dieses Treffen herauszubekommen, hat Lena eine anrührende Begegnung mit der kleinen Julia, deren Gedanken um den Tod kreisen.
Julia will Abschied nehmen, das wünscht sie sich von ihrer Mutter. Katja erträgt kaum, ihr Kind so zu sehen. Verzweifelt sucht sie Michael Heymann auf, von dem sie sich Hilfe erhofft ...
II.Am Ufer des Rheins wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ihre Identität können Lena Odenthal und Mario Kopper noch relativ schnell klären: Ein Schlüssel-Anhänger einer Pension weist ihnen den richtigen Weg. Sabine Brodag war zweite Vorsitzende eines Sterbehilfevereins, auch das kommt rasch ans Tageslicht. Doch darüber hinaus gibt der gewaltsame Tod der jungen Frau Rätsel auf: Mit wem hat sie sich in der Pension getroffen, mit wem gestritten - und was hat es mit der Telefonnummer auf sich, die auf der Handfläche der Toten zu erkennen ist?
Lena Odenthal und Mario Kopper ermitteln in einem Fall, der beide an die Grenze ihrer Belastbarkeit bringt und auch ihr gutes Einvernehmen auf eine harte Probe stellt.
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