Hintergrundfakten
Der frühe Abschied wurde vom 24. April bis zum 2. Juni 2007 in Frankfurt/Main gedreht. Regie führte Lars Kraume, der schon mit Wo ist Max Gravert? einen Frankfurt-TATORT inszenierte. Auch für Drehbuchautorin Judith Angerbauer ist es der zweite Frankfurt-TATORT. Insgesamt ist Der frühe Abschied der 698.TATORT innerhalb der ARD-Gemeinschaftsreihe (nach ARD-Zählweise)
Sänger, Dellwo und der alte Hausarzt der Familie Albany warten auf eine Entscheidung der Staatsanwaltschaft, Bild: HR/Degeto/Bettina Müller |
Ursprünglich anderer Titel vorgesehen
Ursprüngliche Arbeitstitel des TATORT-Films waren Das tote Kind und Plötzlicher Kindstod. Der endgültige Sendetitel Der frühe Abschied wurde dann am 17. September 2007 im Rahmen eines Pressegespräch des HR bekanntgegeben; kurz nachdem der Film fertiggestellt wurde.
Szene aus TATORT ist rausgeflogen
Für Der frühe Abschied waren auch Szenen in Frankfurt vorgesehen und bereits abgedreht, die im fertigen Film jedoch fehlen werden. Die fehlende Sequenz spielte hauptsächlich in der Frankfurter Taunusstrasse. Dellwo und Gröner werden zu einer brutalen Messerstecherei mit zwei Toten gerufen. Die aufwändig inszenierte Sequenz musste aus dem TATORT herausfallen, weil die Bildqualität schlecht war und der HR den Dreh nicht wiederholen wollte - für die Ermittlungen im TATORT ist diese Sequenz ohnehin völlig unwichtig....
Ausgerechnet vom Set dieser Dreharbeiten berichtete das hr-Magazin "MainTower" im Mai 2007 - die MainTower-Zuschauer werden vergeblich auf genau diese Szenen im fertigen TATORT warten....
Tamara wirkt so, als ginge sie der Tod ihres Kindes nichts an, Bild: HR/Degeto/Bettina Müller |
Premiere des TATORTs auf dem Deutschen Fernsehkrimifestival
Der frühe Abschied wurde vor seiner Fernseh-Premiere bereits am 6. März 2007 uraufgeführt, und zwar in Wiesbaden im Rahmen des 4. Deutschen Fernsehkrimifestival. Der HR-TATORT nahm am Wettbewerb für den besten deutschen Fernsehkrimi teil, wurde jedoch nicht ausgezeichnet. Bisher wurden in jedem Jahr HR-TATORTe anlässlich des Deutschen Fernsehkrimifestivals gezeigt, 2005 gewann der HR das Festival mit der Folge Herzversagen und 2006 gewann der HR den Publikumspreis mit Wo ist Max Gravert?. Unter uns nahm 2007 zwar nicht am Wettberwerb teil, eröffnete das Festival aber feierlich.
Auszeichnung für Darsteller Schilling und Hagmeister
Wenn auch nicht der gesamte Film eine Auszeichnung erhielt, so denn immerhin die jungen Darsteller Tom Schilling und Lisa Hagmeister, die mit einem Sonderpreis der Jury für die besonders intensive Darstellung des jungen Ehepaars ausgezeichnet wurden.
Dr. Scheer und Dellwo bei der Haftprüfung mit Professor Steinkopf, Bild: HR/Degeto/Bettina Müller |
Warum fängt Fritz Dellwo eine Fliege?
Nach der Filmpremiere auf dem Festival fand ein Filmgespräch statt - die wichtigsten Statements hat der tatort-fundus in Videos mitgeschnitten [hier]. Dort erfährt man, wie sich Tom Schilling auf den TATORT vorbereitet hat und warum Kommissar Fritz Dellwo in einer Szene wenigstens eine Fliege fängt, wenn er schon keinen Mörder fangen darf.
Für Sawatzki Lieblings-TATORT
Für die Darstellerin der Kommissarin Sänger, die Schauspielerin Andrea Sawatzki, war Der frühe Abschied ihr bisheriger Lieblings-TATORT, den sie für den HR gedreht hat. Dies zumindest sagte sie im September 2007 auf einer Premiere des HR-TATORTs Unter uns. Ob das noch so ist, ist nicht bekannt; hat sie doch mittlerweile zwei weitere TATORTe gedreht.
Dellwo versucht, den Vater des toten Kindes zu trösten, Bild: HR/Degeto/Bettina Müller |
Wohnung im HR-Funkhaus nachgebaut
Für die Dreharbeiten in der Wohnung des jungen Ehepaars in Der frühe Abschied ist der HR, der seine TATORTe noch immer selbst und ohne Produktionsfirma dreht, ungewöhnliche Wege gegangen: anstatt in einem Mietshaus zu drehen, hat der HR die Wohnung, die lt. Drehbuch im 7. Stock eines Hochhauses liegt, im Fernsehstudio 1 im Funkhaus am Frankfurter Dornbusch aufgebaut. In diesem Studio entstehen sonst immer Sendungen wie "Herrchen gesucht" oder "Hessenschau".
DEGETO erstmals an HR-TATORT beteiligt
Der frühe Abschied ist der erste HR-TATORT, den die ARD-Filmtochter Degeto finanziert und damit koproduziert hat. Bisher beteiligte sie sich nur an TATORTen des SR, RB und SFB/RBB. Da die ARD-Programmdirektion in Person von Dr. Günter Struve sich aufgrund der hohen Qualität der Beiträge aus Frankfurt eine höhere Schlagzahl wünschte und die Geldmittel auch beim HR begrenzt ist, kann die Degeto diese Filme fortan nun finanziell unterstützen.
Kommissarin Sänger glaubt nicht, dass Tamara ihr Kind umgebracht hat, Bild: HR/Degeto/Bettina Müller |
Besonders viele Wiederholungen absehbar?
Da es sich damit um einen TATORT handelt, den die DEGETO über ein Buy-Out produziert hat, fallen für weitere Wiederholungen keine weiteren Wiederholungshonorare an - es steht deshalb zu befürchten, dass sich dieser Frankfurt-TATORT deshalb in die Reihe der TATORT-Filme einfügen wird, die innerhalb der ARD-Programme besonders häufig, fast inflationär, wiederholt werden. Warten wir`s ab...
Baby hat Doppelrolle
Eine Doppelrolle in Der frühe Abschied hat der kleine Jannik Jens Göttig aus Frankfurt, der in dem Film sowohl den Leon als auch die Zwillingsschwester Emily "spielt".
Francois Werner
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