In der Märkischen Allgemeinen Zeitung schreibt Frank Kober am 5.1.2008:
Wenn ein Attribut auf den Bodensee-?Tatort? zutrifft, dann ist das ?solide?. Die Geschichten sind meist klug, aber konventionell erzählt. Figuren und Ambiente verklickern südländische Beschaulichkeit, in der ein Mord mehr Ruhestörung als Verbrechen ist. Und immer wieder erweist sich Kommissarin Klara Blum (Eva Mattes) als Fels in der Brandung allzu hektischer Betriebsamkeit. Klar, die Klara löst auch den vertracktesten Fall. Für die Optik und ein wenig Spaß müssen dann nur noch die Kollegen Perlmann und ?Beckchen? sorgen (Sebastian Bezzel, Justine Hauer), und schon bekommen wir unsere Sonntagabend-Portion Krimi. Solide Hausmannskost, nur jedesmal neu verpackt. (...)
Regisseur Jürgen Bretzinger, der schon im September mit ?Blutsbande? gehörig langweilte, verpasst es einfach, mit seinem Umwelt-Krimi Wiedergutmachung zu betreiben (Buch: Matthias Dinter, Xaõ Seffcheque). Einmal mehr setzt er auf solides Handwerk, statt auf eine überraschende Dramaturgie. Dabei hätte Bretzinger ? er ist nebenbei Stadtrat für die Grünen in Ravensburg ? aus dem Vollen schöpfen können. Hätte als Kenner der Interessenkonflikte zwischen Politik, Wirtschaft und Naturschutz aus dem Nähkästchen plaudern und einen kreuzgescheiten Fall zelebrieren können. Aber nein, Bretzinger serviert uns einen zwar sauber recherchierten, aber dafür nur sehr betulichen Krimi von der Stange.