?Sie sind sich alle nicht ganz sicher, ob sie spinnt oder nicht??
Interview mit Inka Friedrich
Welche Rolle spielen Sie im Tatort ?Strahlende Zukunft??
Sandra Vegener. Sie ist eine früher sehr idealistische und nun resignierte Frau, die ihren Kampf verliert und am Ende einfach aufgibt. Sie ist Mutter von zwei Kindern. Der Junge spielt hier im Tatort die Hauptrolle, die Tochter ist an Leukämie gestorben. Sie vermutet, dass die Erkrankung mit Mobilfunk-Strahlungen zusammenhängt und versucht deshalb, gegen ein Mobilfunkunternehmen vorzugehen. Sie organisiert Demonstrationen und ist sehr engagiert. Nach einem Nervenzusammenbruch wird sie in die Psychiatrie eingewiesen. Der Freundeskreis und die Verwandtschaft denken, sie habe den Tod ihrer Tochter nicht verkraftet. Sie sind sich alle nicht ganz sicher, ob sie spinnt oder nicht, weil sie mit einem gewissen Wahn behaftet ist. Sie fühlt sich von all diesen Sachen verfolgt ? von Strahlen, Strahlenwaffen und Handy-Strahlen. Die Familie, die Richter und die Anwälte nehmen sie nicht ernst, und das führt sie noch mehr in die Isolation und letztlich in die Verzweiflung. Sie entschließt sich zu sterben und stürzt sich in den Tod.
Im Tatort ?Strahlende Zukunft? geht es um das Thema ?Mobilfunk?. Wie weit sind Sie in die Thematik eingetaucht?
Ich sehe jetzt ständig die vielen Antennen auf den Dächern, die ich vorher wirklich nicht bewusst wahrgenommen habe. Satellitenschüsseln und normale alte Fernseh-Antennen, fallen einem ja schon auf, aber die gibt es ja kaum noch. Ich mache mir seitdem bewusster Gedanken über die Telefongespräche, die ich führe. Früher habe ich mich schon manchmal darüber gewundert, wenn mein Ohr nach einem langen Telefonat warm wurde. Dass das nicht gut sein kann, dessen war ich mir bewusst. Wenn ich heute die Wahl habe, telefoniere ich lieber über das Festnetz. Wenn man unterwegs ist, ist es natürlich sehr praktisch, ein Handy zu haben, gerade in meinem Beruf.
Sind Sie im Film eigentlich selbst gesprungen oder wurden Sie gedoubelt?
Eineinhalb Meter bin ich selbst in einen so genannten Steiger mit einer Matte gesprungen. Vorher haben wir eine Begehung auf dem Dach gehabt. Eigentlich bin ich schwindelfrei, aber das Gebäude war doch sehr hoch. Ein bisschen kribbelig war mir dabei schon. Ich wurde angeseilt und das Team stand direkt hinter mir. Dann musste ich mich einmal direkt an die Kante stellen und runter gucken. Das Gebäude ist insgesamt 17 Meter hoch, da war mir doch etwas mulmig zumute. Man ist zwar angeseilt und fühlt sich eigentlich sicher, aber irgendwie malt man sich in dem Moment die schlimmsten Gedanken aus, dass man vielleicht abrutschen könnte.
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