Produktionsnotiz
Tat-ORT: Niederwerbig, im Fläming
Gedreht wurde der Tatort "Dornröschens Rache" in Berlin und Niederwerbig, wobei das Dorf den Ort Wieditz darstellt. Erstmals verlässt damit die Handlung des Tatorts der Berliner Kommissare Ritter und Stark die Hauptstadt und verlagert sich auch ins Umland nach Brandenburg.
Gesucht wurde ein Ort, der auch 19 Jahre nach der Wende einerseits authentisch die Tristesse als auch den Charme der alten DDR widerspiegelt. Gefunden wurde Niederwerbig im Fläming. Der Ort hat 75 Einwohner und als Gemeinschaftsgebäude eine Kirche, den dazugehörigen kleinen Friedhof und das Haus der Freiwilligen Feuerwehr. Eine Gaststätte existiert nicht, die Szenen in der Dorfkneipe wurden in Berlin gedreht.
Die Straßen von Niederwerbig und auch der Friedhof mussten nicht verfremdet werden, lediglich die Bretterwand, die auf das zu bauende Golfhotel samt Golfgelände hinweist, wurde eigens aufgebaut. Das echte Niederwerbig ist vom Reichtum des Golfsports noch weit entfernt.
Zentraler Ort der Handlung ist das Geburtshaus von Paula Merten, in dem sie die Kindheit verbracht hatte und das sie und ihr Vater vor 20 Jahren nach der Ermordung der Mutter fluchtartig verlassen hatten. Leerstehende Häuser sind in Brandenburg leicht zu finden, so auch in Niederwerbig, wo das Haus an der Dorfstraße tatsächlich seit 20 Jahren leer stand. Das Haus wurde bis zum Giebel mit Efeu eingekleidet, so wirkt es tatsächlich wie im Dornröschenschlaf versunken. Auch wurde ein alter Zaun wieder errichtet, um das Haus dem Dorfbild anzupassen.
Die größte Schwierigkeit der Requisiteure bestand in der Inneneinrichtung. Ein Haus, in dem sozusagen am Vortag noch drei Personen lebten, Paula Merten und ihre Eltern, steht eben nicht leer, sondern ist voll funktionsfähig. Auch wenn zwischen dem "Vortag" und dem heutigen Tag 20 Jahre liegen. Es war eine akribische Arbeit und wahrlich nicht einfach, Produkte und Mobiliar, Tapetenmotive und Gardinenstoffe und das gesamte Interieur aus den Lebensumständen der DDR des Jahres 1986 aufzutreiben. Aber es ist gelungen. Und es war eine akribische Arbeit und wahrlich nicht leicht, diesem Innenleben einer Dreizimmer-Wohnung plus einer Wohnküche den verstaubten, von Spinnennetzen umgarnten, verrußten und verdreckten Anstrich zu geben. Aber auch das ist gelungen.
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