Interview mit Produzentin Regina Ziegler
Geduld zahlt sich aus, wenn die Idee halbwegs stimmt
Sie sind seit über 30 Jahren in der Filmbranche und konnten mit Ihren Produktionen für Kino und TV viele Erfolge feiern. Ist es für Sie etwas Besonderes, einen "Tatort" zu produzieren?
"Tatort-Produktionen sind für Ziegler Film nicht neu. Neu ist die Beziehung zum RBB, das spart nicht nur Reisekosten."
Was glauben Sie, ist das Erfolgsrezept vom "Tatort", dass er seit vielen Jahren zu den quotenträchtigsten Krimis im deutschen Fernsehen zählt?
"Das Tatort-Prinzip, die Stoffe nahe an die Welt der Zuschauer heranzuführen, mitten im Leben stattzufinden, war schon immer das Besondere. Inzwischen ist es auch für Schauspieler eine große Sache, Kommissar(in) zu werden. Und der Programmplatz am Sonntagabend tut ein Übriges. Als Gunther Witte den ?Tatort' erfunden hat, war das sicher nicht alles vorauszusehen, aber es zeigt sich: Geduld zahlt sich aus, wenn die Idee halbwegs stimmt."
Die Homepage: www.ziegler-film.com |
Sie waren am Set von "Dornröschens Rache" im Brandenburgischen. Wie war Ihr Eindruck und sind Sie auch privat häufig auf Entdeckungsreise im Berliner Umland unterwegs?
"Wir haben optimale Bedingungen gefunden und geschaffen. Die Stimmung war entsprechend gut, hinzu kam eine Regisseurin, Christine Hartmann, die eine erstklassige Arbeit abgeliefert hat. Ich selber kenne natürlich die interessanten Plätze in Brandenburg, aber schöne Locations müssen zu den Stoffen passen, nicht umgekehrt."
Worin unterscheiden sich Ihrer Meinung nach die beiden Berliner Kommissare Ritter (Dominic Raacke) und Stark (Boris Aljinovic) von den anderen Tatort-Kommissaren?
"In Berlin ist man ein bisschen spitzer miteinander, auch mit dem Mund. Die Temperatur in den Beziehungen entspricht der Großstadt."
Welches Thema würde Sie persönlich noch für einen "Tatort" interessieren?
"Es gibt kaum ein Thema, was noch nicht behandelt wurde. Das Neue bringt nach so vielen Jahren eher die Inszenierung als der besondere Stoff. Trotzdem gibt es Bereiche, in die auch der ?Tatort' noch hineingehen kann, Verbrechen am Klima, Verbrechen an der Zukunft, warum nicht auch schon ein Verbrechen in der Raumfahrt, nicht nur auf der Erde."
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