Ein Mord und eine Entführung
Auf Bienzle ist Verlass
Ein spannender Stuttgarter Tatort rund um die neue Messe: Auf der Stuttgarter Großbaustelle der neuen Messe geschehen in einer Nacht gleich drei Verbrechen: das Parkhaus über der Autobahn wird von einem Sprayer besprüht, wertvolle Baumaschinen werden gestohlen und der Kranführer Jochen Heeb verblutet auf seinem Kran, nachdem er durch zwei Schüsse verletzt wurde.
Kommissar Ernst Bienzle (gewohnt bedächtig: Dietz-Werner Steck) nimmt die Ermittlungen auf und vermutet, dass alle drei Verbrechen in irgendeiner Weise in Zusammenhang miteinander stehen. Wie so oft geraten bei seinen Ermittlungen im aktuellen Mordfall dann auch gleich mehrere Verdächtige in sein Visier. Da ist zum einen ein militanter Messegegner (Thomas Anzenhofer), der von Heeb böse hintergangen und finanziell betrogen wurde; zum anderen Milan Popov (Misel Maticevic), ein in der Tatnacht wachhabender Mitarbeiter der Sicherheitsfirma, die die Großbaustelle der Stuttgarter Messe bewacht. Aber auch Popows Vorgesetzter Rapp (Phillip Moog) und sein Bruder Tom (Urs Fabian Winiger) machen sich verdächtig.
SWR/Schweigert |
Erste Hälfte ruhig, zweite Hälfte rasant und mitreißend
Wie so oft ist Bienzle-Erfinder und Stammautor Felix Huby - gemeinsam mit seiner Co-Autorin Birgit Maiwald - auch dieses Mal ein gelungenes Drehbuch mit einem besonders stark ausgeprägten Rätselelement gelungen. Als außerordentlich spannend darf das letzte Filmdrittel bezeichnet werden, denn hier gerät Bienzles Lebensgefährtin Hannelore (Rita Russek) in die Fänge eines Entführers und muss um ihr Leben fürchten. Regisseur Hartmut Griesmayr inszenierte den Film in der ersten Hälfte eher ruhig, in der zweiten Hälfte dann jedoch rasant und mitreißend. Zudem fing er mit seinem Kameramann Andreas Bein einige sehr schöne Bilder von der Großbaustelle der neuen Stuttgarter Messe ein, die in ein paar Jahren sicherlich als gelungenes Zeitdokument dienen können.
Nicht mehr lange wird Bienzle unter den aktiven Tatort-Kommissaren weilen, "Bienzle und die große Liebe" ist sein vorletzter Fall. Ende Februar folgt dann mit "Bienzle und sein schwerster Fall" der allerletzte. Bienzle, wir vermissen dich schon jetzt. Einen Tatort-Kommissar Deiner Art wird es in der deutschen Krimilandschaft wohl leider nicht mehr geben. Wir danken dir für die letzten fünfzehn Jahre, die wir mit dir verbringen durften.
Christian Rohm
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