Hofrat Dr. Putner ist der Leitende Beamte im Wiener Sicherheitsbüro. In die direkten Ermittlungen greift er zunächst nur ganz vereinzelt ein und noch seltener begibt er sich direkt an den Ort eines Verbrechens. Meistens ruft er seine Mitarbeiter - und dann nicht nur den Oberinspektor Kurth Hirth, sondern gleich die ganze Gruppe - zum Rapport in seinem Büro zusammen, damit die ihn über den Gang der Untersuchungen informieren.
Seine Kommentare beschränken sich in diesen Besprechungen meist auf Allgemeinplätze, wie: "Sie behalten das alles im Auge", "sie verfolgen die Sache weiter" oder "sie halten mich auf dem Laufenden". Der Hofrat bemüht sich aufrichtig, seine Mitarbeiter zu motivieren, ihnen Mut zuzusprechen und er lobt sie ganz häufig für ihre Arbeit. Die Polizeistatistik kennt er auswendig, aber vom Einsatz seiner Beamten und deren täglicher Arbeit hat er keine rechte Vorstellung. Als politisch Verantwortlichen interessiert ihn vor allem, wie er der Presse gegenüber den jeweils aktuellen Ermittlungsstand vertreten kann und wenn das Innenministerium ihn um Informationen anfragt, dann ist er kurz davor die Haltung zu verlieren, die er sonst in jeder Situation wahren kann.
Das ändert sich, als Oberinspektor Pfeifer nach Linz geht und dessen Stelle zunächst unbesetzt bleibt. Nun übernimmt Putner übergangsweise die Leitung der Mordkommission. Seine Fähigkeiten werden von den Inspektoren Michael Fichtl und Hollocher recht skeptisch beurteilt. Sie lassen sich nur in recht beschränktem Maße vom Hofrat Anweisungen erteilen. De facto geriert sich Fichtl als Chef der Mordkommission und selbst wenn Putner ihn zu sich zitiert, lässt der seinen Vorgesetzten manches Mal mitten im Gespräch stehen. Verhöre führen die beiden nun auch zusammen durch, häufig begleitet der Hofrat seinen Inspektor, um dessen Ausfälle zu bremsen.
Putner ist verheiratet, nennt seine Frau, die für Überstunden überhaupt kein Verständnis hat, "Schatzi" und hat einen Enkel. Er trinkt Kaffee nur mit Zucker, ist stets korrekt gekleidet, trägt manchmal italienische Anzüge und leidet darunter, dass die "große Welt draußen .. keine Ahnung" hat, wie schwer er an seiner Verantwortung trägt. (Text: Achim Neubauer)