Inhalt:
In der Nähe des Saarbrücker Bahnhofs wird ein Toter gefunden. Zunächst ein Routinefall, denn alles spricht für Drogenmißbrauch. Es ergeben sich jedoch Verdachtsmomente, die auf Mord schließen lassen. Zusammen mit der Schwester des Toten beginnt Kommissar Palu zu ermitteln. Die Spur führt zum Arbeitsplatz des Toten, einer Luxemburger Stahlbaufima, die sich auf die Fertigung von Kernkrafttechnik spezialisiert hat. Bei dieser Firma wird Palu mit Fakten konfrontiert, die auf Werkspionage hindeuten. Dann aber tauchen im Nachlaß des Toten Disketten auf, die ein völlig neues Licht auf den Fall werfen.
Mußte Georg Bekker sterben, weil in einem Kernkraftwerk ein brisanter Störfall vertuscht werden soll? Eine brutale Erpressung, bei der ein Kind zum Schein radioaktiv verstrahlt wird, bringt Palu zur Kernfrage des Falles.
Der "Tatort" des Saarländer Rundfunks weicht von den üblichen Produktionen des Genres ab. Er ist mehr als ein Krimi. Denn neben der Aufklärung eines spannenden Mordfalle gilt sein Hauptinteresse den Strukturen, die zu einem solchen Verbrechen führen. Bei dieser Analyse stößt der Film immer wieder auf den unberechenbaren Faktor Mensch. Menschen, die in Hierarchien sind. Menschen, die vor angeblichen Sachzwängen resignieren. Menschen, deren krankhafte Machtgier jede Verantwortung unterläuft. Ist dies im Kontext einer realistischen Risikoeinschätzung der Atomkraft nicht das wirkliche Problem? Denn wie uns die letzten 20 Jahre gelehrt haben: neben unzulänglicher Technik ist der weitaus größere Risikofaktor der Mensch.
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