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Von Macken, Nahrungsmitteln und Tieren
Irgendwas is ja immer...
Unterschiedbar sollen sie sein - die TATORT-Ermittler. Andererseits: Auch Menschen wie Du und ich sollen unsere Kommissars-Helden sein. Also dichten ihnen die Autoren Macken, Haustiere oder Vorliebe für klassische Musik oder bestimmte Nahrungsmittel ein, statten sie mit Eigenschaften aus, die Identifikationspotenzial schaffen sollen. Eine kleine Übersicht der sympathischen Macken unserer TATORT-Ermittler - mit Aussicht auf Erweiterung...
Szene aus dem letzten Schimanski 1991: Natürlich ruft er "Scheisse", als er mit dem Drachen über den Ruhrpott fliegt. Bild:WDR |
Tja, das Lieblingswort mit S machte dieser TATORT-Kommissar ab 1981 salonfähig. Damit gab er einen Kommissar, der unkonventionell war, die Dinge beim Namen nannte, ungeschönt und geradeweg heraus. Die BILD-Zeitung zählte die SCHEISSE"-Aussprüche penibel (soll sich dabei aber verzählt haben), auch Thanner führte selbstironisch in den Folgen Buch, wie oft Horst das böse Wort sagte. Selbst beim Abschiedsfall, als Schimanski über das Ruhrgebiet mit seinem Drachen flog, hatte er nur das eine Wort im Sinn.
Er hatte mehr als nur ein gutes Gedächtnis - Kommissar Liersdahl (vorne) Bild:SR |
Der erste saarländische Ermittler war Eidetiker. Doch was ist ein Eidetiker? Meyers Lexikon schreibt: Eidetiker der, -s/-, Mensch, der die Fähigkeit besitzt, sinnlich Wahrgenommenes in Form eines Anschauungsbildes im Gedächtnis zu bewahren und später in allen Einzelheiten wiederzugeben. Natürlich konnte Liersdahl diese Fähigkeit auch für seine Ermittlungen nutzen. Heute mutet das putzig an...
Heinz und Ingrid Haferkamp - geschieden, aber seitdem bessere Freunde. Ingrid hatte "Kultfaktor". Bild:WDR |
Haferkamp liebte die Frikadelle. In "Treffpunkt Friedhof" macht Haferkamp deutlich, dass Frikadellen keine einfache Hausmannskost sind, sondern eine Wissenschaft für sich. Und er liebte seine Ex-Frau Ingrid. Die unterstützte ihn bei seinen Ermittlungen, recherchierte mit oder brachte Heinz Haferkamp - meist unbewusst - auf so manche Idee, wie er den Fall lösen konnte.
Letzter Auftritt im letzten TATORT "Tod vor Scharhörn". Bild:NDR |
Immer gute Laune bei den übelsten Verbrechen - das machte ihnen keiner nach: Peter Brockmöller und Paul Stoever trällerten ab 1996 in ihren TATORTen immer auch mal ein Liedchen, ganz egal, wo sie gerade waren. 17 Songs wurden es, pro Folge einer. Geboren wurde die Idee auf Neuwerk in einer Drehpause, wo die befreundeten Darsteller real ein Liedchen trällerten - die Redakteurin des NDR kam des Weges, fand das witzig und wünschte sich das für die Filme. Damit erreichten sie Kultstatus.
Eine unter vielen, und doch ein unverwechselbares Kennzeichen: die Fliege. Hier in Havarie, dem letzten Brinkmann-TATORT vom 16.9.2001. Bild:HR |
Sein Markenzeichen war die Fliege - andere Kennzeichen hatte dieser nüchterne Ermittler kaum: kein Privatleben, keine Laster... Kommissar Brinkmann aus Frankfurt war 16 Jahre der höfliche, aber bestimmte Kommissar, der jeden Mordfall auflösen konnte. Nur die Fliege war jedes Mal anders, alle sorgsam in einem Schrank aufbewahrt.
Palu und sein Fahrrad waren unzertrennlich. Bild:SR |
Ein Hedonist wie Saarland-Kommissar Max Palu fuhr mit dem Fahrrad durch die Gegend, denn es verursachte keine Abgase, wie die vielen Schlote und Schornsteine. Mit dem Fahrrad war er mehrfach schneller als mit dem Auto, konnte damit auch mühelos Verbrecher verfolgen und einholen. Ab 1998 war Palu dann etwas fauler, fuhr mit der A-Klasse durch die Gegend - das Fahrrad wurde demonstrativ auf den Gepäckträger montiert. Kochen, Essen und Geniessen - das stand auch immer wieder an: Mit und für seine jeweilige Freundin bereitete Palu immer ein opulentes Mahl vor - die Nähe zum Nachbarland Frankreich wurde mit der Baguette visualisiert.
Ebenfalls unzertrennlich, am Anfang zumindest: Veigl brachte den Dackel Oswald gerne mal ins Präsidium mit. Bild:BR/Telepress |
Oberinspektor Veigl ermittelte für den BR in München. Er schmuggelte seinen Dackel mit ins Kommissariat, konnte wohl nicht ohne ihn. Sie teilten sogar das Bett miteinander. "Komm, wir gehen ins Kerberl", war die unmißverständliche Aufforderung zur Nachtruh. Für Veigl war Oswald ganz sicher nicht nur ein Hund, sondern Freund und Lebensbegleiter... Später beschwerten sich Kollegen, dass er den Hund ins Präsidium brachte.
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