Kriminalhauptmeister Willi Kreutzer arbeitet im 1. Kommissariat der Kriminalhauptstelle Essen und ist die 'rechte Hand' von Hauptkommissar Heinz Haferkamp. Als Schutzpolizist hat er seinen Dienst bei den Kriminalen angefangen und ist dann zur Mordkommission gelangt. Kreutzer ist die gute Seele im Kommissariat, mit seinem Chef verbindet ihn fast so etwas wie eine Freundschaft. Auch nach Dienst gehen die beiden manches Mal gemeinsam los, um in der Kneipe noch ein Bier zusammen zu trinken.
Kreutzer ist Mitte der 1920 Jahre geboren und verheiratet; ins Theater geht er nur selten. Er wohnt in einer Altbauwohnung und ist technisch versiert. Im Krieg hat er im Zusammenhang mit der Radarortung eine Erfindung gemacht; als Hobbybastler kann er beim Aufspüren von Abhörgeräten unterstützen. Die - ziemlich abgenutzte - Schreibmaschine seines Kollegen vermag er mit einem einzigen Griff zu reparieren, mit seiner professionellen Ausrüstung öffnet er Türschlösser im Nu, nur das Tapezieren, das überlässt er gerne einem Freund und als sein Neffe einen Swimmigpool bauen will, da beschränkt sich Willis Hilfe auf das Organisieren von Fliesen und das interessierte Durchstöbern von Katalogen mit leicht bekleideten Frauen.
Mit seinem Gewicht hat er einige Schwierigkeiten, benutzt - um fit zu bleiben - einen Heimtrainer und joggt im Sommer am Baldeneysee. Das Rauchen hat er zeitweise aufgegeben; eine Entscheidung, die von Haferkamp erfreut zur Kenntnis genommen wird, weil seine geliebten Zigarillos doch schon ziemliche "Stinker" sind.
Er gibt sich hin und wieder Mühe, die Büropflanzen zu pflegen, mixt den Gewächsen dann sehr engagiert Düngercocktails zusammen und schneidet abgestorbene Triebe mit einer Nagelschere ab. Seinen Chef versorgt er meistens ganz fürsorglich; bringt zum Ende von Nachtschichten trockene Brötchen und Bier ins Dienstzimmer. Er teilt mit ihm nicht nur den (stets gesüßten) Kaffee, sondern auch die Vorliebe für Frikadellen, die Kreutzer allerdings - völlig untypisch für das Ruhrgebiet - stets mit dem Berliner Begriff "Buletten" benennt.
Kreutzer ist eine echte Frohnatur - offenbar mit Berliner Wurzeln - dessen Witze Haferkamp allerdings alle schon kennt. Bei Ermittlungen hat er oft eine Schiebermütze auf und ist auch derjenige, der häufig daran erinnert, das Aktenstudium nicht zu gering zu schätzen.
Als Kreutzer Ermittlungen allein zu verantworten hat, da wirkt er unsicher; muss seinen Assistenten erst darauf hinweisen, dass er als Haferkamps Stellvertreter die Kommission leitet; keine Frage: Wenn er allein ist, dann fehlt ihm "der Herr Hauptkommissar", auch wenn der manchmal an seiner "Ausdrucksweise herum" (-mäkelt). (Text: Achim Neubauer)