Kriminalkommissarin Miriam Koch studierte zunächst vier Jahre Soziologie in Marburg und wohnte dort in einer Wohngemeinschaft mit lauter Sozialpädagogen, bevor sie in Düsseldorf zur Polizei ging. Sie leitete ein Fanprojekt mit Fußballhooligans, ließ sich aber 28-jährig zur Kriminalpolizei versetzen, weil sie "von den Typen die Nase voll" hatte. Ihr Vater ist Staatsekretär im Düsseldorfer Innenministerium. Darüber spricht die Kommissarin nicht gerne, aber es ist offenbar seinem Einfluss zu verdanken, dass die Mordkommission kurz nach Kochs Versetzung schnell einen zweiten Dienstwagen zur Verfügung gestellt bekommt.
Die ehemalige Klosterschülerin der Schwestern vom Sacré-Coeur (RSCJ) spricht franzosisch und fährt ein schwarzes Sportcoupe vom Typ Nissan 100 NX, selten ist sie mit einem Motorrad unterwegs. Sie ist finanziell ziemlich unabhängig und kann deshalb ihren Kollegen Max Ballauf unterstützen, als der durch hohe Schulden in ernsthafte Schwierigkeiten geraten ist.
Ausgesprochen schick kleidet sie sich; oft trägt sie trägt ziemlich kurze Röcke und dazu hochhackige Schuhe, auf denen sie trotzdem schnell laufen kann. Miriam Koch ist attraktiv und hat, wie ihr Vorgesetzter Bernd Flemming feststellt, "einen Augenaufschlag wie die junge Joan Fontaine" (aus dem Hitchcock Film 'Rebecca'). Sie ist sich ihrer Wirkung auf das männliche Geschlecht durchaus bewusst, zieht ihren Vorteil, wenn sie deshalb - und wegen ihrer geringen Körpergröße - falsch eingeschätzt wird.
Eine gute Schützin ist sie, hinter deren freundlichem Wesen sich eine durchsetzungsfähige Ermittlerin verbirgt, die auch ungewöhnliche Lösungsansätze überlegt, verfolgt und damit erfolgreich ist. Flemming, den sie konsequent mit "Chef" anspricht, nötigt das allen Respekt ab.
Miriam Koch ist meist freundlich und sehr geduldig, nur ihr Freund, der Leitende Staatsanwalt Heinz Dombrowski, strapaziert ihre Nerven manchmal ziemlich. Seine Vorliebe für erotische Spielereien mit Handschellen teilt sie durchaus, fesselt ihn auch schon mal an ein Regal im Polizeipräsidium. Aber als sie schwanger ist, will "Heinzi" nicht in der Kirche getraut werden, findet weißes Kleid mit Schleppe kitschig und stellt sich vor, dass beide die Hochzeitsreise mit dem Campingbus in Finnland verbringen. Unnötig zu erwähnen, dass Miriam sich schlussendlich natürlich durchsetzt: Geheiratet wird in schneeweiß und die Flitterwochen führen nach Venedig. (Text: Achim Neubauer)