Kriminalhauptkommissar Bernd Flemming lebt in der Nähe von Düsseldorf auf einem Bauernhof. Oft sitzt er draußen, hört den Vögeln zu und versucht ihren Gesang nachzuahmen. Eines seiner Hühner hat er so dressiert, dass es ihm jeden Morgen ein Ei ans Fensterbrett legt. Für ihn ist das Landleben sein Refugium, da findet er einerseits Abstand zur Arbeit, andererseits kommt er in seiner Sauna häufig auf Gedanken, die ihn bei der Lösung seiner Fälle weiter bringen.
Der ausgesprochene Karnevalsmuffel (meistens nimmt er sich frei während der närrischen Tage) ist von seiner Frau Hilde geschieden, mit der er gemeinsam einen Sohn hat. Gerade 18 geworden und kurz vor dem Abitur stehend, ist Ingo bei seiner Mutter ausgezogen, wohnt nun "mal hier mal da" und besucht den Vater manchmal mit seinen häufig wechselnden Freundinnen. Flemming versteht diese Kontaktversuche regelmäßig falsch und lässt das Paar allein, weil er vermutet, dass Ingo nur eine sturmfreie Bude sucht. Er gibt seinem Sohn Geld für einen Helm, als der sich ein Motorrad zugelegt hat, inspiziert fachkundig ein Auto, das sein Filius kaufen will, raucht mit ihm einen Joint, aber ein guter Vater ist er "eher nicht". Der Kommissar lebt zusammen mit Sonja ("Sonny"), die in der Universitätsbibliothek arbeitet. Sie leitet in ihrer Freizeit eine englischsprachige Theatergruppe, in der Flemming auch mitspielt: Einen britischen Inspektor.
Seine Mutter, die ihn stets "Berndele" nannte, ist im Altersheim verstorben. Sie ging ihm auf die Nerven, weil sie - für sein Empfinden - zu oft die Gefährlichkeit seines Berufes kritisch thematisierte. Zu seinem Bruder Karl ("Kalle"), einem Rechtsanwalt, der als Spitzenkandidat der "Bürger-Partei" kandidiert, hat er ebenfalls kein gutes Verhältnis.
Bevor er in den Polizeidienst getreten ist, war Flemming erst Matrose, hatte dann zunächst kurz im Einbruchsdezernat gearbeitet und ist nun allerdings schon über 22 Jahre bei der Mordkommission. Zu seiner Abteilung gehört schon seit längerer Zeit Kriminalhauptmeister Max Ballauf, der sich zwar - im Gegensatz zu Flemming - ganz gut mit Computern auskennt, mit dessen Übereifrigkeit der Hauptkommissar aber schlecht umgehen kann. Gegenüber dem Kriminalrat Tejung stellt er sich stets schützend vor seinen Untergebenen und als Ballauf den Dienst quittiert und nach Kanada auswandert, da verspricht Flemming, ihn in Vancouver zu besuchen.
Als weitere Mitarbeiterin steht ihm Kriminalkommissarin Miriam Koch zur Seite. "Sehr jung, sehr hübsch", hatte sie ein Projekt zur Fanbetreuung von Fußballhooligans geleitet, sich dann aber zur Mordkommission versetzen lassen. Durch ihre freundliche Art schafft sie es, mit den Personen in Kontakt zu kommen, die ihr ziemlich unnahbarer Vorgesetzter nicht erreicht. Überhaupt ist Flemming kein besonders kommunikativer Typ, er arbeitet am liebsten alleine und stur war er schon als kleiner Junge. Sinn für modische Kleidung ist ihm völlig fremd. Er trägt am liebsten seinen braunen Cordanzug, dem er auch abgerissen Knöpfe selbst wieder annäht.
Flemming ist passionierter Kaffeetrinker und als ihm der Arzt den wegen eines Reizmagens verbietet, da ist der Kriminale noch unzugänglicher als sonst. Als Dienstwagen stehen ihm verschiedene Exemplare eines Opel Omega 2.0i A oder B zur Verfügung, die meistens das Kennzeichen D-OE 4812 tragen. Im Büro, wie im Privatleben wirft er - auch auf größere Entfernungen - Wurfsterne, Apfelreste, Scampi, Papierbälle und ähnliches mit traumwandlerischer Sicherheit in ihr Ziel und zu Hause hat er auch eine Dartscheibe aufgehängt. Er arbeitet konzentriert und bestimmt, meint: "Irgendwo hängt immer ein kleiner Faden, da muss man geduldig dran ziehen." Vor der Teilnahme an Obduktionen drückt sich der Mitte der 1940er Jahre geborene Kommissar gerne und manchmal hat er ganz schön die Nase voll von seinem Beruf. "Immer nur Blut, Lügen, Raffgier" bringen ihn dazu, seinen Beruf zu quittieren. Er geht mit etwa Mitte 50 in den Vorruhestand und kauft sich ein Schiff, die "Seute Deern", mit dem er in Holland durch die Kanäle schippern kann. An Bord will er Bücher schreiben, vielleicht sogar Kriminalromane, aber das ist noch nicht sicher. (Text: Achim Neubauer)