Rechtsmediziner Dr. Daniel Vogt stammt aus Oberschwaben und bemüht sich nur selten, hochdeutsch zu sprechen. Überhaupt ist er einer, der nicht unbedingt mehr redet, als nötig. Etwa Mitte der 1960er Jahre geboren, unterstützt er die Kommissare Thorsten Lannert und Sebastian Bootz mit seinem Fachwissen, ist dabei frei von jedem Zynismus. Er macht keine launigen Sprüche, sondern es fällt ihm oft auch schwer, Distanz zu wahren, seine Aufgabe zu erledigen, dass die nicht zu dicht an sein Inneres herankommt. Akribisch sichert er Beweise und Spuren, ohne sich selbst ? und seine Arbeit ? selbst zu wichtig zu nehmen. Als er auf einer Tagung seinen Münsteraner Kollegen Prof. Dr. Karl Friedrich Boerne kennen lernt, da ist er schlichtweg genervt von dessen "endlosen Schwadronaden".
An einem Buch über seine Arbeit bei Obduktionen schreibt er schon einige Zeit. "Mein Dialog mit den Toten", soll es heißen. Er hat erst gerade mal drei Kapitel fertig und bis das in den Regalen steht, wird noch einiges Wasser den Neckar herunter fließen. In seiner Freizeit trainiert er die Basketball B-Jugend von Stuttgart-Gablenberg. Früher war er selbst ein wirklich guter Spieler, der Star im Verein; mit seiner Körpergröße von 1,96 Meter auch wie geschaffen für gerade diesen Sport.
Respektiert werden seine Arbeit und Person, allerdings sind seine vorsichtigen Versuche die Kriminaltechnikerin Nika Banovic zum Essen einzuladen, sie für sich zu interessieren, bislang noch nicht von Erfolg gekrönt. Aber Geduld zu haben ist schon auch eine seiner Stärken. (Text: Achim Neubauer)