Kriminalhauptkommissar Kai Perlmann hat Sinn für Stil; er achtet sehr auf seine Kleidung, trägt meist Jackett und Hemd mit Schlips. Auch im Anzug mit feiner Weste macht er eine gute Figur. Der gebürtige Münchener (17.09.1971) isst gerne exquisit, geht schon häufiger mal ins Kasino und fährt lange Zeit ein schwarzes Chrysler-Sebring-Convertible mit dem Kennzeichen KN-DJ 887. Seine Chefin Klara Blum hält ihn für eitel, erkennt aber seinen guten Geschmack neidlos an und fragt sich manchmal - mit ihren Konstanzer Kollegen ? wie Perlmann seinen Lebensstil eigentlich finanzieren kann. Sicher spielt er häufiger Golf auf dem Dienstcomputer als auf dem Green, aber bezahlt werden muss das alles doch. Vielleicht ist einfach der Rahmen seines Dispositionskredits sehr großzügig gesteckt.
Perlmann ist ein ehrlicher und offener Kollege und als solcher in der Inspektion geschätzt. Bei Frauen hat er einen ziemlichen Schlag weg, aber dass Annika Beck, die Sekretärin der Mordkommission ihn beständig umschmachtet, ignoriert er beständig. Sie ist eben einfach nicht so richtig sein Typ. Dem Gerichtsmediziner gibt er Anmachtipps und kann gar nicht so leicht damit umzugehen, wenn er denn doch mal einen Korb bekommt.
1991 hat er am Bodensee das Abitur bestanden. Seine Jugendzeit war nicht unbewegt; frisierte Mopeds, Mädchen ? vor allem Tinka Kleefisch; er ist halt einer, der schon immer dazu in der Lage war, sein Leben zu genießen. Er mag techno-Musik und house; dafür ist sein Wissen im Bereicht der Bildenden Kunst nicht so besonders ausgeprägt, aber den Wirtschaftsteil der Zeitung liest er ganz interessiert.
Perlmann, der mit zweitem Vornamen Lorenz heißt, hat gute Manieren und fremdelt ziemlich mit dem in der Inspektion verbreiteten unverbindlichen Umgangston - mit dem Duzen hat er erhebliche Schwierigkeiten. Er traut sich was zu, nicht nur den "Deppenjob"; aber Blum mit dem vertrauten "Du" anzusprechen, "so weit" ist er noch nicht. (Text: Achim Neubauer)