Kriminalhauptkommissarin Klara Blum leitet das K 1 in Konstanz am Bodensee. Ihre Heimat hat sie nie verlassen, begann ihre polizeiliche Laufbahn im Streifendienst und klärt nun seit vielen Jahren Kapitalverbrechen auf. Sie ist verwitwet; mit ihrem Mann Martin (1945-2001) hatte sie in Konstanz zusammen gearbeitet. Er war der Leiter der Dienststelle gewesen. 17 Jahre war sie mit ihm verheiratet. Die beiden hatten sich im Dienst kennen gelernt; ihre Ehe blieb kinderlos.
Klara Blum ist ? trotz dieses Schicksalsschlags - eine freundliche, ja lebensfrohe Frau geblieben. Sie hadert nicht, genießt zweifelsohne ihr Leben und tanzt gerne ("Manchmal muss man tanzen, gerade wenn man traurig ist"). Die Ermittlerin wohnt direkt am Bodensee. Zu ihrem Grundstück gehört auch eine Fischerhütte, auf deren Galerie sie gerne zur Ruhe kommt und einen Rotwein gustiert. Klara Blum kennt in Konstanz alle und jeden; sie ist keine 'Grußliesel', weiß aber schon ganz genau, an wen sie sich zu wenden hat, wer ihr bei Nachforschungen hilfreich weiterhelfen kann ? auch außerhalb der Dienstwege. Sie pflegt ihre langjährigen Bekannt- und Freundschaften beim Boule oder beim Eisstockschießen und macht bei solchen Spielen auch stets eine gute Figur. Sicher, sie weiß selbst, dass sie mit den "Mädels von Baywatch" nicht konkurrieren kann, aber sie ist ohne Frage attraktiv.
Nach dem Tod ihres Mannes übernimmt Klara Blum die Leitung der Dienststelle und arbeitet zunächst mit Polizeihauptmeister Bülent Isi zusammen. Als der in Vaterschaftsurlaub geht, wird Kai Perlmann ihr Kollege. Offen, wie das so ihre Art ist, geht sie auf ihn zu; hat aber auch ihre Schwierigkeiten mit seinem Lebensentwurf, der sich so ganz anders gestaltet als ihre eigenen Vorstellungen. Die beiden respektieren und mögen sich. Auch wenn Perlmann seine Chefin bislang noch mit "Sie" anspricht, duzt Blum ihr "Perlchen". Länger als mit ihrem Kollegen arbeitet die Hauptkommissarin mit der Sekretärin Annika Beck ("Beckchen") zusammen. In ihr hat sie eine Mitarbeiterin, die Recherchen und Anfragen ? meistens ? ohne Murren erledigt.
Klara Blum ist ? nomen est omen ? eine ausgesprochene Naturfreundin, pflegt ihren großen Garten, reagiert sich ab beim Holzspalten und natürlich kann sie "Zu einem Blumenstrauß" von Hermann Hesse auswendig rezitieren; überhaupt hat sie ein ganz ausgeprägtes kulturelles Interesse und Wissen. Sie ist eine gute Köchin und isst für ihr Leben gern Fisch und frische Backwaren. Oft kommt sie mit Brezeln oder anderem Kleingebäck ("frische Seelen") an ihren Arbeitsplatz ? vornehmlich dann, wenn zu Hause nicht genug Zeit für das Frühstück war; manches Mal bringt sie Antipasti mit ins Büro, die bei ihren Kollegen auf mehr ("Beckchen") oder weniger (Perlmann) Interesse stoßen.
Die Kriminale ist eine ausgesprochene Verhörspezialistin, sie hat ein ernstes Interesse an den Hintergründen der Verbrechen, die die Idylle am Bodensee zu trüben versuchen. Harmoniebedürftig ist sie, als kleines Mädchen liebte sie die "Kleine Meerjungfrau" von Hans Christian Andersen. Blum bietet anderen Halt und vermittelt stets den Eindruck, dass sie selbst fest mit beiden Beinen auf dem Boden steht. Auf jeden Fall eine beeindruckend starke Persönlichkeit.
Als Dienstwagen (KN-W 237) stehen der Hauptkommissarin fast immer silberne Kombi-Modelle der Mercedes C-Klasse zur Verfügung. Sie hat wenig Interesse an Büroarbeit, Protokolle sind nicht ihr Ding und das Schießtraining 'vergisst' sie regelmäßig. Eine gute Schützin ist sie, aber den lauten Knall kann sie einfach nicht ertragen, ein Mädchen halt. (Text: Achim Neubauer)