Kriminalhauptkommissar Gerber arbeitet in der Mordkommission der Kriminalpolizei in Baden-Baden. Ein väterlicher Typ und vertrauter Kriminalist, der ruhig und unaufgeregt seine Fälle bearbeitet. In Rage gerät er eigentlich nur, wenn sein Vorgesetzter, Hauptkommissar Huck, in die Ermittlungen eingreift und meint, kluge Tipps geben zu müssen. Ihn hält Gerber für völlig fehlbesetzt als Dienststellenleiter.
Die Zusammenarbeit mit seinem Assistenten Wolfgang Ihle gestaltet sich dagegen ganz unproblematisch. Er spricht französisch, schwimmt mit Gerber auf einer Wellenlänge. Sein Chef duzt ihn, während Ihle das respektvolle 'Sie' beibehält. Die Aufträge, die ihm gegeben werden, führt Ihle gewissenhaft aus. Mit ihm trifft sich Gerber sogar noch nach Feierabend zum Kegeln; und gemeinsam feiern sie, als Ihle seinen Lehrgang zum Kriminalobermeister erfolgreich abgeschlossen hat.
Gerber ist etwa Mitte 50 und lange Jahre mit Else verheiratet, die er zu Hause "Mutti" nennt. Die beiden haben eine verheiratete Tochter, Hanni, die aber nicht in Baden-Baden wohnt. Während Frau Gerber, die unter Rheuma leidet, manchmal auch für mehrere Tage dorthin zu Besuch fährt, ordnet ihr Ehemann das Familienleben den dienstlichen Verpflichtungen unter. Sie schmiert ihm jeden Morgen die Brote und füllt ihm den Kaffee in die Thermoskanne; die in einer Aktentasche mit zur Arbeit nimmt.
Engagiert und zielstrebig löst Gerber seine Fälle. Auch wenn es der Raucher mit einer ganzen Busladung von Verdächtigen zu tun hat, behält er die Übersicht. Er nimmt sich selbst nicht wichtig und kann es überhaupt nicht verstehen, warum er, der erfahrene Aufklärer, zum Personenschutz für eine Künstlerin abgestellt werden soll - da schickt er dann Ihle hin. Seine eigentliche Stärke ist seine Nähe zu den Menschen; er ist einer, dem man sich gerne anvertraut. Gerber hat für vieles Verständnis, überkommene Moralvorstellungen abgelegt und ist im Rahmen seiner Möglichkeiten - immerhin hat er seinen Dienst 1957 angetreten - ein durchaus moderner Ermittler.
Das, was ihn in seinem Dienst ärgert, das posaunt er nicht in der Öffentlichkeit heraus, auch wenn sich bis nach Saarbrücken herumgesprochen hat, dass sich die Zusammenarbeit mit seinem Chef nicht einfach gestaltet; Huck "hat eben manchmal so seine Tage." (Text: Achim Neubauer)