Kriminalhauptkommissar Horst Schäfermann ist Mitte 50 und verheiratet. Seine Frau arbeitet als Oberstudienrätin und die beiden haben sich ein wenig auseinander gelebt. Er weiß nicht so recht, wie er sich verhalten soll, beobachtet unsicher, dass sie sich fortbildet und argwöhnt, dass er Grund zur Eifersucht habe. Seine Tochter Irina steht kurz vor dem Abitur und ist sehr interessiert an der Arbeit ihres Vaters. In den Akten, die er mit nach Hause bringt, schmökert sie gerne und diskutiert mit ihm seinen Fall.
Seiner Schwester Gudrun - die ihn 'Martin' nennt - versucht er aus einem Immobilienvertrag heraus zu helfen. Er taktiert, wird auch laut, wenn er nicht weiter weiß; mit seiner Gesundheit steht es nicht zum Besten; nach einem Schwächeanfall beschreibt sein Arzt die Symptome als neurozirkulatorische Dystonie.
Schäfermann arbeitet im 6. Kommissariat des Kriminalpolizeiamts des Saarlands in Saarbrücken. Er ist ein "unverbesserlicher Polizist", meint seine Frau; kennt sich - auch in der Halbwelt der Landeshauptstadt - aus und ermittelt dort recht erfolgreich, obwohl er kein Wort Französisch spricht. Aber dafür ist er schon ein bemerkenswert guter Schütze. Zum Dienststellenleiter hat er es nicht gebracht; für die Arbeit ist er wohl tatsächlich zu sehr Praktiker; auch einer, der sich nicht immer ganz genau an Dienstvorschriften hält.
Mit seinen Assistenten hat er einfach kein Glück. Der eine versteht gar nichts, weiß aber wenigstens genau, wie er seinem Chef den Kaffee zuzubereiten hat und sagt in Schäfermanns Beisein kaum ein Wort; der andere taugt wenigstens als Übersetzer bei Ermittlungen in Frankreich.
Als Dienstwagen fährt er unterschiedliche Exemplare eines Peugeot 504; technisch sind die nicht immer 100%-ig in Ordnung. Ihn ärgert das zwar, aber: "Ich tue meine Arbeit", das ist seine Auffassung von Pflichterfüllung. (Text: Achim Neubauer)