Zum Ausgleich für die Büroarbeit macht Palu lange Radtouren und ist stolz darauf, wenn er fast 300 km in einer Woche gefahren ist. - Schade nur, dass die Kollegen nicht sehen, dass er dadurch 8 Kilo abgenommen hat. Sein Rennrad stellt er im Flur des Polizeipräsidiums ab. Er nimmt es mit größter Selbstverständlichkeit mit ins Büro; räumt dann den Schreibtisch frei, wenn die Kette geschmiert werden muss oder Schäden zu beheben sind. Auch im Dienst hat er oft das Rad dabei, benutzt es gar für Verfolgungsjagden, es hat lange Jahre einen festen Platz auf dem Dachgepäckträger seines Mercedes A 160 Elegance.
Seinen wechselnden Assistenten gibt er ganz klar umrissene Aufträge, trägt denen gerne die Papierarbeit auf, ermittelt aber oft alleine; Teamarbeit ist nicht unbedingt sein Ding und meistens vergisst er auch noch, mal wieder in die gemeinsame Kaffeekasse einzuzahlen. Ausländer- oder frauenfeindliche Sprüche lässt er auf gar keinen Fall durchgehen und wenn er das Gefühl hat, hintergangen oder hinter's Licht geführt zu werden, dann regt er sich auf und wird laut; ganz egal ob es sich um Vorgesetzte, Kollegen oder Verdächtige handelt: Da macht er keine Unterschiede.
Ziemlich wenig Wert legt er auf seine Kleidung. Zunächst trägt er mit Vorliebe einen Mantel mit Fischgrätenmuster, der schon lange seine beste Zeit hinter sich hatte, seine Freundinnen sorgen dann allerdings später dafür, dass der französisch-sprechende Partner halbwegs manierlich durch Saarbrücken schlendert bzw. radelt.
Eigentlich wollte er gar nicht zur Polizei, seine Mutter hatte gehofft, er würde Medizin studieren. Palu geht sogar soweit zu sagen, dass der Dienst bei der Polizei für ihn die ganz falsche Tätigkeit sei, weil er Ungerechtigkeiten nicht ertragen mag und ein Polizist nicht gerecht sein könne ? und trotzdem meint er, dass er seinen Beruf durchaus liebe, wenn er "nicht gerade Probleme mit dem Magen hat." (Text: Achim Neubauer)