Kriminalhauptkommissar Stefan Deininger wurde am 25. Mai 1968 in Saarbrücken geboren. Sein Vater, der bei der Stahlhütte arbeitete, starb schon früh bei einem Arbeitsunfall. Deininger besuchte das 'Erich-Kästner-Gymnasium', lernte dort für eine Aufführung Dudelsack und nahm ganz oft nicht am Sportunterricht teil. So kann es auch nicht verwundern, dass er Nichtschwimmer ist. "Stefan'sche" - wie er von denen genannt wird, die ihn schon lange kennen, war allerdings zwischen 1982 und 1987 sechs Mal in Folge saarländischer Meister im Freistilringen, hörte dann aber nach einer Verletzung mit diesem Sport auf.
Schon mit 18 Jahren ging er zur Polizei und war zunächst als Assistent dem Ersten Kriminalhauptkommissar Max Palu an die Seite gestellt. Ganz ernst genommen hat ihn sein Chef nicht; oft beschränkte sich die Arbeit des stark kurzsichtigen Deininger darauf, Anordnungen entgegen zu nehmen ("Stefan, mach' schon mal den Kofferraum auf!"). Die Sekretärin, Frau Braun, fordert ihn denn auch schon mal auf, sich doch gegen diese Art der Behandlung zu wehren, sie bemuttert ihn, versorgt ihn mit Kaffee, aber nur selten schlägt der tatsächlich mal mit der Faust auf den Tisch, wenn ihm wirklich etwas zu viel wird.
Als Palu in Ruhestand gegangen ist, geht Deininger davon aus, Nachfolger werden zu können und es fällt ihm zunächst gar nicht leicht, damit umzugehen, als ihm nun Kriminalhauptkommissar Franz Kappl vor die Nase gesetzt wird. Er ist nicht nur enttäuscht, sondern tief verletzt, begegnet dem 'Neuen' erst einmal ziemlich ablehnend. Es dauert geraume Zeit, bis sich die beiden zusammenraufen, auch kollegial miteinander arbeiten, auch wenn Kappl hin und wieder doch ganz eindeutige Ansagen macht, denen sich Deininger zu fügen hat.
Er spricht niederländisch und französisch. Als gebürtigem Saarländer ist ihm offenbar auch die Vorliebe für gutes Essen mit in die Wiege gelegt worden. "Hauptsach gudd gess!" - lautet sein Credo.
Die Arbeitsweisen der beiden Saarbrücker Kommissare unterscheiden sich ganz gewaltig. Da wo der Leiter der Mordkommission Täterprofile erstellt, verlässt sich Deininger auf sein Gefühl, nutzt seine Kontakte, die für ihn das Saarland übersichtlich und strukturierbar machen, denn eigentlich besteht das ganze Bundesland "nur aus Querverbindungen". (Text: Achim Neubauer)