Erster Kriminalhauptkommissar Martin Schmidt liebt legeres Auftreten und ebensolche Kleidung. Mitte 50 ist er, ledig, aber mit seinen grauen, leicht gelockten Haaren einer, den die Frauen sich durchaus zweimal ansehen mögen. Ihnen gegenüber ist er ein wenig unsicher, meint, mit Erlebnissen aus dem Polizeialltag prahlen zu müssen, versucht sich wichtig zu machen, obwohl er das doch gar nicht nötig hat. Seine Freundin Vicky jedenfalls, die findet, dass Jeansjacke und Jeanshose gut zu seinem Typ passen; ihn begleitet sie zum Essen mit einem Kollegen, obwohl sie ahnt, dass dienstliche Fragen wieder mal im Mittelpunkt stehen werden.
Martin Schmidt ermittelt in der Berliner Mordkommission. Aber als ein Betrunkener eine Leiche gesehen haben will, unterstützt er die Kollegen von der Ausländerpolizei und mit dem Kollegen verabredet er sich sogar zum Polizeisport; mehr als die Fitness ist ihm auch hier wieder wichtig, den Stand der Ermittlungen zu besprechen.
Als ihm für einen Fall der Kollege Hassert als Assistent zugeteilt wird, da fällt es ihm nicht schwer, mit dem zusammen zu arbeiten. Die beiden mögen sich sogar ein wenig und das bestimmt nicht nur, weil Hassert in den Tiefen seines Aktenkoffers alles dabei hat, was die beiden Kriminalisten brauchen; sogar Äpfel!
Die Rollenverteilung bleibt klar; Schmidt gibt Anweisungen, bestimmt die Richtung der Ermittlungen und verfolgt die auch ganz zielstrebig. Aber wenn es die Möglichkeit gibt, zu einer Computerabfrage in die EDV-Abteilung zu gehen, dann macht Schmidt sich ganz gerne auf den Weg dorthin - und das hat bestimmt überhaupt nicht mit der hübschen Kollegin zu tun, die dort am Terminal arbeitet.
Schmidt ist ein erfolgreicher Kriminalist; ein ganz genauer Beobachter; selbst Kleinigkeiten entgehen ihm nicht, führen zur Lösung der Fälle und so ist es auch nur konsequent, dass er zum Ersten Kriminalhauptkommissar befördert wird. Bei einem Fernsehtermin, da verhaspelt er sich vor der Kamera ganz fürchterlich; aber als er hinterher mit der Redakteurin, die ihn interviewt hatte, und weiteren Begleitern noch auf den Kudamm zieht, da findet er ganz schnell seine Sicherheit wieder. (Text: Achim Neubauer)