Damit meinte Jaggberg sicher die vom Ansatz einfachen Geschichten. Schnörkellos erzählt und nachvollziehbar für jeden Zuschauer -sicher ein Markenzeichen des Wiener TATORTs. Mit einer oft überschaubaren Anzahl von Figuren und Verdächtigen waren die kammerspielartig inszenierten Folgen oft ein Zuschauermagnet und in den 70er Jahren wahre Straßenfeger.- je weiter nördlich man sich bewegte, umso erfolgreicher waren Marek und Co.
Weniger Gewalt
Für Jaggberg waren die österreichischen TATORTe vor allem nur indirekt gewalttätig - denn geschossen und geprügelt wie bei anderen Kommissaren wurde in einem TATORT aus Wien nicht. Dafür war man mit den Worten gut dabei, hat mit den Worten getroffen und sein Pulver verschossen. Jaggberg: "Wir haben die Leute qausi mundtot geschossen".
Garantiert nie kompliziert
"Die österreichischen TATORTen waren garantiert nie kompliziert", sagt auch der langjährige Redakteur Ernst Petz beim ORF, "das passierte Fritz Eckhardt unter Garantie nie". Fritz Eckhardt, der die meisten Drehbücher zu den Wiener TATORTen schrieb bediente sich einer einfachen Dramaturgie: ausgedehnte Szenen, "10 mal 10 Minuten, das war ein 90Minuten-TATORT" ließ Eckhardt sich zitieren.
Francois Werner